Geschrieben von: Wiesbadener Kurier
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Es ist gleich soweit. In wenigen Minuten beginnt das traditionelle Adventskonzert der Rheingauschule im Geisenheimer Dom. Während das Publikum dicht gedrängt in den Kirchenbänken und auf der Empore gespannt auf den musikalischen Jahresabschluss der jungen Musikerinnen und Musiker wartet, sitzen Olga Ebert, Luise Brömser, Janine Krebs und Laura Sander etwas abseits im Seitenschiff und fiebern ihrem Auftritt entgegen.
Donnerstags ist Chorprobe
Die Mädchen aus der 6d singen im Unterstufenchor und werden mit ihren Liedern den Anfang des Konzertes bestreiten. Jeden Donnerstag ist Chorprobe mit Lehrerin Silke Trzcinski, und heute haben sie sich richtig auf die Generalprobe gefreut. Olga hat schon seit vergangenem Jahr Erfahrung beim Adventskonzert gesammelt, die anderen drei Mädchen sind zum ersten Mal dabei.
„Das hier ist ganz in Ordnung“, meinen sie fast souverän. Nur wenn bei ihrem Anfang keiner klatschen würde, das fänden sie ein bisschen schade, äußern die Mädchen ihre Bedenken und fügen hinzu: „Es wird aber bestimmt nachher fröhlich, und es ist ein schönes Gefühl, wenn‘s vorbei ist.“ Luise nimmt noch schnell einen Schluck Tee zum Ölen der Stimmbänder, und schon geht‘s los. Ein mutiger Auftritt steht ihnen bevor, denn der Unterstufenchor besteht nur aus diesen vier Mädchen. Aber sie nehmen zielstrebig Aufstellung im Altarraum und bilden den Auftakt zum fast zweistündigen Konzert.
Dass der Unterstufenchor so dünn besetzt ist, sei zwar schade, aber das könne sich ja ändern, meint Maria Brachtendorf, die mit Silke Trzcinski die Gesamtleitung der Veranstaltung inne hat. Dafür sei der Schulchor mit 45 vorwiegend weiblichen Sängerinnen in diesem Jahr gewachsen wie noch nie. Auch bei den Musikern hat sich einiges getan. Das Orchester unter Silke Trzcinski, die beiden Streicher-Ensembles mit Ewa Weiser und die Big Band unter der Leitung von Michael Bibo sind bestens besetzt.
Dass insgesamt 150 Mitwirkende das Konzert bestreiten, spricht für das tolle musikalische Angebot der Schule. Die im vergangenen Jahr neu gegründete Rockband unter Juliane Nolden hat schon zahlreiche Auftritte hinter sich, zuletzt haben sie sich beim Wettbewerb um Hessens beste Schulband, dem „YOU FM Band Battle“ wacker geschlagen.
Und auch beim Adventskonzert ernten sie viel Applaus mit dem Weihnachtslied von Mariah Carey: „All I want for Christmas is you“. Mit dem neuen geistlichen Lied des Komponisten Markus Pytlik „Wenn ich alle Sprachen dieser Welt sprechen könnte“, verzauberte der Schulchor das Publikum. Das hohe Lied der Liebe aus dem 13. Kapitel des Korintherbriefes, setzte musikalisch die Botschaft fort, die sich im gesprochenen Wort von Jessica Jung, Paulina Battis und Maarit Franzki um das Wirken der Schutzengel wiederfand.
Ob klassische Musik, wie der Kanon in D-Dur von Johann Pachelbel oder die Weihnachtsouvertüre, eigens komponiert für Orchester und Streicher des Gymnasiums von Tomasz Trzcinski, die jungen Musiker zeigten vollen Einsatz und wurden mit viel Applaus belohnt.
Wie könnte es anders sein? Bevor das Konzert mit dem abschließenden Traditionel „I‘m gonna sing“, dem Thema des diesjährigen Adventskonzertes, seinen gelungenen Abschluss fand, sorgte wie immer die Big Band unter Michael Bibo für moderne Weihnachtsstimmung und kräftigen Sound und zauberte das amerikanische Winter-Wonderland mit Schneegeriesel und Schlittengeläut in das Kirchenschiff.
vom 6.12.2013
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Zuletzt aktualisiert am Montag, den 23. Februar 2015 um 10:37 Uhr |
Geschrieben von: Katja Föhr, Melissa Kissel
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In der letzten Schulwoche vor den Sommerferien fuhren Schülerinnen und Schüler aus den Französischkursen der Jahrgangsstufe E mit Frau Hagen und Frau Kissel nach Paris. Am Sonntagmorgen kamen wir endlich nach einer langen Nachtfahrt etwas übermüdet in unserer Jugendherberge, einem Palais aus dem 17. Jahrhundert, an: Die „MIJE“, die ganz traditionell unsere Unterkunft für die Parisfahrt ist. Nach einem Frühstück in einer Bäckerei erkundeten wir gemeinsam unser Viertel, das „Marais“, und die Umgebung. Gleich ein paar Straßen weiter eröffnete sich unser Blick auf die Seine, kurz darauf standen wir vor der berühmten Kathedrale „Notre-Dame“ und konnten dort die tolle gotische Architektur von außen anschauen und auch noch eine Besichtigung von innen machen. Danach ging es aufs Schiff: Wir fuhren mit dem Bateau Mouche und lernten so Paris von der Seine aus kennen, vorbei am Musée d’Orsay, unter den schönen Brücken durch und natürlich auch am Eiffelturm vorbei, den wir direkt abends noch einmal besichtigten: Der Blick von der zweiten Plattform war wirklich atemberaubend und alle staunten, als der Eiffelturm, als es dann dunkel wurde, zu leuchten und zu glitzern begann.
Die nächsten Tage waren nach einem ähnlichen Muster aufgebaut: Vormittags gab es ein Programm mit der gesamten Gruppe, wie z.B. die Besichtigung des Louvre und am Nachmittag hatten wir bis zum Abendessen Zeit, in Kleingruppen Paris zu entdecken. Während einige Gruppen die Champs-Elysées oder einige der zahlreichen Parks erkundeten, besuchten andere die Galerien. In diesen überdachten Einkaufsstraßen gab es viele kleine Geschäfte und in der Nähe war ein Wachsfigurenkabinett, das Grévin, in dem wir natürlich viele Fotos mit französischen und internationalen Prominenten machten.
Am Montag morgen gab es das erste Kunsthighlight: Paris hat eine alte Fabrikhalle als immersiven Ausstellungsort umgebaut: das „Atelier des Lumieres“. Fast eine Stunde sind wir hier abgetaucht in riesige Projektionen von Klimt-Werken, Schiele-Motiven und Ansichten von Wien um die Jahrhundertwende. Das ganze wurde noch verstärkt durch raumfüllende Musik, die uns das völlige Abtauchen in die Welt der Kunst so leicht gemacht hat. Wir standen am Ende richtig erfüllt und glücklich über den tollen Einstieg in die Kunst vor der Fabrikhalle und waren uns einig: Das muss man in Paris gesehen haben! Am Abend gingen wir in das Quartier Latin, das Studentenviertel von Paris. Dort konnte man für wenig Geld in guten Restaurants essen. Im Anschluss machten wir eine „Nachtwanderung“ durch Paris und kamen erst spät wieder in die Jugendherberge zurück.
Am nächsten Tag stand für alle das Rodin Museum auf dem Programm. Es liegt am Rande des Diplomatenviertels, ruhig und von außen unscheinbar in einer kleinen Straße. Auf dem Museumsgelände kann man in einem schönen Park und auch im Inneren des Gebäudes die Plastiken von Rodin im Original sehen: ‚Der Denker’ und ‚das Höllentor’ sind dabei ganz besondere Werke von ihm. Abends besuchten wir das Künstlerviertel Montmartre. In Kleingruppen erkundeten wir die vielen kleinen Läden, den Place du Tertre und die Sacré-Cœur. Einige machten eine Rundfahrt mit dem Bus durch Montmartre. Der Bus fuhr jedoch nicht wieder zurück zur Sacré-Cœur, die Endstation war vor dem Moulin Rouge, und so musste der etwas abenteuerliche Weg mit Metro und Seilbahn wieder zurück genommen werden.
Später haben wir uns alle auf der riesigen Treppe vor der Kirche Sacré Coeur getroffen und die gemütliche und gesellige Atmosphäre inmitten von Menschen aus aller Welt genossen. Es gab einen Feuerschlucker zu beobachten und, was unsere Fantasie sehr anregte: Den Beginn einer französischen Romanze.... „Les amants du Montmartre.....“, so richtig romantisch, ein wenig kitschig und am Ende traurig... Zurück in der Jugendherberge, saßen wir noch bis spät nachts im Hof und unterhielten uns über die Eindrücke, die wir tagsüber gewonnen hatten.
Den letzten Tag ließen einige gemütlich ausklingen, manche waren noch mit Frau Kissel im Musée d’Orsay und konnten hier viele impressionistische Kunstwerke im Original betrachten, die man schon aus dem Kunstunterricht kannte. Es wurden die letzten Mitbringsel für Freunde und Familie sowie Essen für die Rückfahrt besorgt.
Die Parisfahrt ging, wie alles Schöne, viel zu schnell vorbei. Während der gesamten Zeit herrschte eine lockere und familiäre Atmosphäre. Durch die gute Mischung aus Programm und Freizeit haben wir einen noch besseren Zugang zu Frankreich und vor allem eine ganz persönliche Bindung zu Paris bekommen. Und wir als Lehrerinnen müssen sagen: Es hat so viel Spaß gemacht mit dieser tollen Gruppe unterwegs zu sein, wenn man merkt: Alle haben Lust auf Paris! Natürlich konnte man in dieser kurzen Zeit nicht alles, was man sich vorgenommen hatte, sehen, aber das ist noch ein Grund mehr, um Paris auf jeden Fall wieder zu besuchen! On reviendra...
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Zuletzt aktualisiert am Montag, den 10. September 2018 um 11:04 Uhr |
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Geschrieben von: Kai Torsten Rohn
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Bitte beachten Sie die aktuellen Informationen zur Pädagogischen Nachmittagsbetreuung (Kursinhalte, Stundenplan, Anmeldemodalitäten, Betreuung in den ersten beiden Schulwochen etc.), die Einladung zu den Elternbeiratswahlen in den Jahrgangsstufen 5, 7, 9, E und Q1 sowie die Einladung zur Informationsveranstaltung für Schüler der E-Phase und ihre Eltern.
Den Terminplan für das Schuljahr 2016/17 können Sie hier herunterladen.
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Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, den 13. September 2017 um 21:17 Uhr |
Geschrieben von: Wiesbadener Kurier
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Möwen schreien, Donner grollen, ein Sturm peitscht um die Ohren und bringt das Holz zum Knarren. „Nette Bucht hier“, erklingt die raue Stimme eines Mannes, der beschließt, sich für ein Weilchen im Gasthaus „Admiral Benhow“ einzuquartieren. „Das ist der Ankerplatz für mich.“ Gespannt sitzen 170 Schüler der 6. und 7. Klassen in der Aula der Rheingauschule und lauschen der aktuellen Hörbuchversion des Jugendromanklassikers „Die Schatzinsel“. Dort begab sich am Freitagvormittag Heiner Boehncke, künstlerischer Leiter des Rheingau Literatur Festivals, zusammen mit den Kindern auf die spannende Suche nach dem Schatz des berüchtigten Piraten Captain Flint.
Sturm aus dem Geräusche-Archiv „Ihr wisst sicher alle, was eine Schatzinsel ist?“, will Boehncke von den Schülern wissen. „Die Insel, um die es heute geht, hat es nämlich tatsächlich gegeben – und der Schatz auf dieser Insel ist bis heute nicht gefunden worden.“ Gemeint ist die spanische Kokos-Insel im Pazifischen Ozean, fünf Kilometer westlich von Costa Rica. „Eine schreckliche Insel voller Ratten.“ Der Autor des Romans, Robert Louis Stevenson, habe zeit seines Lebens unter Atemnot und Tuberkulose gelitten. „Ein armer Kerl, das Schreiben hat ihm bei seinem Kampf geholfen.“
Wie wird nun aus einem Roman ein Hörspiel? „Rainer, wir brauchen mal einen anständigen Sturm“, gibt Boehncke das Startsignal und Rainer Gülk, der bei hr2-Kultur unter anderem für Lesungen zuständig ist, greift in die Tasten seines Laptops. Aus dem Geräusche-Archiv ertönt ein brausender Sturm, der die unwirtliche Situation in der Bucht vor dem inneren Auge entstehen lässt. „Geräusche und Musik spielen eine große Rolle, damit Atmosphäre entsteht“, erklärt Boehncke, der am Vormittag zur Höchstform auflief, sich gut gelaunt mit den Kindern unterhielt und die Entstehungsgeschichte der Schatzinsel um den schottischen Schriftsteller Robert Louis Stevenson selbst zu einem spannenden Hörerlebnis machte. „Der Regisseur muss dann wie ein Dirigent den eingesprochenen Text mit Geräuschen zusammenmischen.“
Das Buch gelesen haben nur wenige Schüler. Umso mehr freute sich Maria Brachtendorf über das Angebot des Rheingau Literatur Festivals, das Hörbuch an der Schule vorzustellen. „Hörspiele sind nicht zu unterschätzen“, betont die Deutsch- und Musiklehrerin, die am Gymnasium für die Leseförderung zuständig ist, „die Schüler kommen dadurch zum Lesen.“ Das können Anna und Emily nur bestätigen. Die beiden Freundinnen besuchen zusammen die 6. Klasse und wollen die spannende Abenteuergeschichte unbedingt auch als Buch lesen. „Ich finde Jim und die Piraten richtig cool“, erzählt Anna und ist gespannt, was es mit dem einbeinigen Piraten auf sich hat. „Es macht Spaß zuzuhören“, findet auch Emily, den Unterschied zwischen dem Hörspiel und den Erzählungen Boehnckes habe sie fast gar nicht bemerkt.
„Das Hörspiel schien tot, ist jetzt aber wieder sehr beliebt“, erklärt Heiner Boehncke und kommt ins Schwärmen. „Gute Hörspiele finde ich großartig“, besonders wenn es sich um die Neuvertonung eines der erfolgreichsten Jugendbuchklassiker der Welt handelt, unter anderem mit Tatortkommissar Udo Wachtveitl als griesgrämiger Seemann William Bones.
Wiesbadener Kurier vom 24.9.2016 |
Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, den 13. September 2017 um 21:45 Uhr |
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