Geschrieben von: Wiesbadener Kurier
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Mittwoch, den 09. Juni 2010 um 19:45 Uhr |
Fläche zwischen Westgebäude und Altbau wird komplett umgestaltet / 40 Realschüler angemeldet.
Die Umgestaltung der Dr. Schramm-Straße und des Außengeländes zwischen West- und Hauptgebäude wird eine „deutliche Aufwertung“ des Rheingaugymnasiums mit sich bringen, sagen Schulleiter Karl-Heinz Drollinger und Stellvertreter Thomas Fischer. Dass der Rheingau-Taunus-Kreis als Schulträger nach Angaben von Pressesprecher Christoph Zehler rund 700 000 Euro in den ersten Bauabschnitt investiert und für eine Kleinsportanlage zum Löserweg hin 2012 noch einmal 200 000 Euro vorgesehen sind - vorbehaltlich der Mittelbereitstellung im Haushalt - kommt in der Schulstadt Geisenheim gut an. Frühere Befürchtungen, dass die Eltviller Oberstufe den Bestand der Rheingauschule gefährde, sind längst einem gestärkten Selbstbewusstsein des Gymnasiums gewichen. Dazu berechtigt auch die Anmeldung von 133 Grundschülern für die fünfte Jahrgangsstufe, sodass sogar fünf Klassen gebildet werden müssen. Diese Zahlen werden freilich aufgrund der kommenden geburtenschwächeren Jahrgänge nicht so bleiben, sagt Direktor Drollinger.
Sitzgruppen und Pflanzen
Auf dem Gelände an der Einfahrt in die Dr. Schramm-Straße sind derzeit die Bauarbeiten für 44 Lehrer-Parkplätze voll im Gang. Künftig soll die Straße nur noch bis in Höhe des früheren Bürgermeisterhauses befahrbar sein. Im weiteren Verlauf wird die Straßenfläche in die Gestaltung eines einheitlichen Geländes zwischen Altbau und Westgebäude einbezogen. Autos sind künftig tabu. Geplant sind neue Wege, Sitzflächen und Bepflanzungen. Thomas Fischer spricht von einem „Campusgelände“, das voraussichtlich bis zu den Herbstferien fertiggestellt ist und die Aufenthaltsqualiltät an der Schule mit immer mehr Unterricht sowie Förder- und Betreuungsangeboten am Nachmittag deutlich erhöhen soll. Das Nachmittagsangebot stelle inzwischen „eine Schule in der Schule“ dar, sagt Brunhilde Jacobi, die Pressesprecherin des Gymnasiums.
Eine Rekordschülerzahl wird es in der Einführungsphase der Oberstufe geben. Weil gleich zwei Jahrgänge im Doppelpack in die Oberstufe wechseln - die Zehntklässler aus dem alten G 9-System und die Neuntklässler aus dem neuen G 8-Modell - muss die Schule Unterricht für 210 Schüler in der Einführungsphase organisieren. Dafür wird im Jahr 2013 ein Jahrgang dann komplett wegfallen. Unter den 45 externen Anmeldungen für die Oberstufe sind allein 40 Realschüler, die von den Realschulen in Rüdesheim und Eltville aufs Gymnasium wechseln. Es sei vorgesehen, für sie eine eigene Klasse „mit den engagiertesten Lehrern“ zu bilden, um speziell auf ihre Bedürfnisse und Defizite einzugehen, so Drollinger. Insgesamt wird das Gymnasium, das den „Geist des Rheingaus“ für sich beansprucht, fast 1000 Schüler zählen.
Der Altersunterschied von einem Jahr innerhalb der neuen Oberstufen-Gruppe werde auch im Unterricht zu berücksichtigen sein, sagt Deutschlehrerin Jakobi. Es sei ein Unterschied, ob Goethes „Werther“ mit 15- oder mit 16-Jährigen gelesen werde.
Profilstunden
Als Ausgleich für die Schulzeitverkürzung werden zusätzlich fünf Profilstunden jeweils in Deutsch, Englisch, Naturwissenschaften, Geschichte und einer Fremdsprache unterrichtet. Die Rheingauschule biete die Möglichkeit, dass die Schüler zwei dieser fünf Stunden auch mit der Fortführung von Neigungskursen abdecken, so Drollinger. Grundsätzlich sei es angesichts eines Pensums von 34 Stunden nicht einfach, am Nachmittag überhaupt noch Zusatz- und Förderkurse zu bilden.
Dem Gymnasium, das auch Ausbildungsschule für Referendare ist, seien acht bis zehn neue Lehrer zugesagt, berichtet Drollinger. Bedarf bestehe insbesondere in naturwissenschaftlichen Fächern.
Die stark nachgefragte pädagogische Nachmittagsbetreuung von 13.30 bis 15.30 Uhr, die pro Halbjahr 50 Euro kostet, wird mit jeweils 23 000 Euro von Land und vom Kreis unterstützt. Eine weitere Verstärkung gibt es durch zwei Schulsozialarbeiter mit 60 Arbeitsstunden.
Wiesbadener Kurier vom 9.6.2010
Fotos: Herr Heinrich
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Geschrieben von: Rheingau Echo
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Montag, den 31. Mai 2010 um 19:03 Uhr |
Berliner Rheingauschule gastierte mit Konzertprojekt an der Rheingauer Partnerschule
"Oh Schicksalgöttin Fortuna! Wandelbar wie der Mond bist Du, ungleich verteilst Du deine Gaben! Heute verwöhnst Du uns, morgen vernichtest Du uns! Wir sind Dir ausgeliefert! Du bist die Herrscherin der Welt", erklang es in der Aula der Rheingauschule. "Gänsehautgefühl" umschrieben Besucher des fulminanten Konzertes ihren Eindruck. Nach dem Hauptstadt-Gastspiel der Musik-Theatergruppe der Geisenheimer mit ihrem Stück "Lysistrata" im vergangenen Jahr war nun die Rheingauschule Berlin-Friedenau zum Gegenbesuch an ihre Partnerschule gekommen, um das eigene Konzertprojekt "Carmina Burana" zu präsentierten. Die mehr als 80 Schüler aus Chor und Orchester der Berliner Schule führten ihre Fassung von Carl Orffs "Carmina burana" auf. Als Zeichen der Verbundenheit beider Schulen in der musischen Arbeit wirkten auch einige Geisenheimer Schüler bei der Aufführung mit.
Bis auf den letzten Stuhl war die Aula der Rheingauschule besetzt. Schulleiter Karl Heinz Drollinger hatte die Konzertbesucher und vor allem die Gäste aus Berlin begrüßt. Allen voran Barbara Fink, die die Gesamtleitung des Konzertes inne hatte. Unterstützt wurde die Berlinerin von ihrer Kollegin Annette Füchte, die die Instrumentierung inne hatte. Die Leitung für Bühne, Bühnengestaltung und Requisite lag in den Händen von Katharina Kahlen. Die Requisite und die Bühnendekoration hatte das Wahlfach Kunst 10 ausgewählt und vorbereitet. Für den Bühnenbau war Klaus Thiel mit Assistenten verantwortlich, die Technik hatte R. Thunich geleitet. Für die richtige Beleuchtung waren Hagen Apostel, Tristan Reichel und Jonas Witte, für die Spezialeffekte Raphael Kamel verantwortlich. Für die Beratung der lateinischen Passagen hatte Anna-Lena Bahrmann bereit gestanden, bei den Bläserproben assistierte Johanna Kehr. Eine Tonaufnahme machte Christoph de la Chevallerie, eine Videoaufzeichnung Katrin Wiener und die Fotos Jessica Wieczorek. Für den Programminhalt waren Nora Jauer, Victoria Michaelis und Olivia Pohlenz verantwortlich, für die Programmgestaltung die Wahlfächer Kunst 10 und Musik 10. Die Programmorganisation hatten Maxi Holm und Frau Holm übernommen, das Plakat mit dem Rad der Fortuna und einer roten Rose vor glühender Sonne hatte das Wahlfach Kunst 10 entworfen.
Im Mittelpunkt des Konzertes standen aber die Sänger des Chors, das Orchester sowie die Instrumentalisten-Arbeitsgemeinschaft. Als Gesangssolisten beeindruckten Aiko Bormann, Lara Seidel, Adrian Gnot, Pierre Sabrowski, Sebastian Urbanke und Tenor Patrick Vogel.
"Die "Carmina Burana" waren ursprünglich eine umfangreiche Sammlung von volkstümlichen Liedern und Gedichten aus dem Mittelalter. Sie wurden bis 1803 im Kloster Benediktbeuren unentdeckt aufbewahrt. Aus den 254 Einzelstücken suchte Orff nur wenige Stücke aus, die so in einen neuen inhaltlichen Zusammenhang gestellt wurden", informierten die Schüler ihr Publikum. Ihre eigene Version der "Carmina Burana" war ein voller Erfolg, der die Zuhörer bewegte. "Das Rad der Fortuna stellt den immer währenden Kreislauf des Glücks dar. Wir glauben, daß das schicksalhafte Glück die Menschen bis heute begleitet. Darin sehen wir den Grund, daß sich die Zuhörer und Zuschauer bis heute in den in Musik umgesetzten alltäglichen Situationen wiederfinden können. Auch wenn sich durch die lateinische Sprache der genaue Inhalt nicht erschließt, erfaßt das Publikum unmittelbar die Themen des Erwachens der Natur, des Genusses und der Liebe", so die Berliner Schüler.
Rheingau Echo vom 27.5.2010 |
Geschrieben von: Wiesbadener Kurier
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Mittwoch, den 14. April 2010 um 18:56 Uhr |
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NEUGESTALTUNG: Dr.-Schramm-Straße soll ins Schulgelände des Rheingaugymnasiums eingebunden werden.
An der Rheingauschule haben die ersten Arbeiten für die geplante Umgestaltung der Dr.- Schramm-Straße begonnen. Die Straße trennt die beiden Standorte des Gymnasiums und wird insbesondere zum Parken genutzt. Der Verkehr in der kleinen Stichstraße stellt eine Gefahrenquelle dar, insbesondere seit mit der Einrichtung der neuen Mensa noch ein stärkerer Fußgängerverkehr zwischen den beiden Standorten herrscht.
Die Geisenheimer Stadtverordnetenversammlung hat einer Übertragung der Straße an den Schulträger, den Rheingau-Taunus-Kreis, zugestimmt. Dieser will die Fläche einschließlich des angrenzenden Außengeländes grundlegend umgestalten.
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Die marode Straße werde abgebrochen, so die Kreisverwaltung. Die Asphaltflächen sollen durch Pflaster ersetzt werden. Die Zufahrt aufs Gelände soll nur noch berechtigten Personen möglich sein. Ein neuer Parkplatz soll im nördlichen Bereich entstehen. Die Hauptarbeiten zur Neugestaltung seien für den Sommer geplant, so die Kreisverwaltung.
Das Konzept sieht nach Angaben des Rheingau-Taunus-Kreises später auch eine Kleinsportanlage auf dem Außengelände vor, außerdem eine Mehrzweck- und Fahrradüberdachung.
Wiesbadener Kurier vom 13.4.2010
Fotos: Herr Heinrich
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Geschrieben von: Rheingau Echo
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Donnerstag, den 08. April 2010 um 11:00 Uhr |
Bürgermeister lobt Rheingauschule für "Woche der Begegnung" mit Jugendlichen.
"Wir begrüßen diesen Schüleraustausch der Rheingauschule mit dem Collège Gérard Phillipe in Chauvigny und freuen uns sehr über das Engagement der Rheingauschule, diese Art der Begegnung von Jugendlichen aus beiden Partnerstädten zu fördern", so Bürgermeister Manfred Federhen beim offiziellen Empfang der französischen Gäste aus der Partnerstadt der Lindenstadt. Nach mehr als 30 Jahren gab es erstmals wieder einen Schüleraustausch eines Geisenheimer Gymnasiums mit dem Collège in Chauvigny. Auch wenn die Stadt Geisenheim keine finanzielle Unterstützung leisten könne, freue man sich doch, daß man die Jugendlichen zum Empfang ins Rathaus laden konnte, erklärte der Rathauschef und dankte Schulleiter Karl-Heinz Drollinger für die Wiederbelebung des Austausches. Man müsse zwar nun den bisherigen Schüleraustausch mit anderen französischen Schulen und Städten zurückfahren, erklärte Drollinger, aber es sei einfach sinnvoller, den Austausch der Jugendlichen der Partnerstädte zu fördern. "Ziel des Austausches ist es, junge Menschen für die Sprachen Deutsch und Französisch zu begeistern, zu motivieren. Dies funktioniert am besten über direkte Kontakte. Frankreich und Deutschland haben eine lange, oft schmerzvolle Geschichte hinter sich, sind direkte Nachbarn in Europa, haben viele kulturelle Gemeinsamkeiten und Wurzeln. Aber es sind immer Menschen, die in Gesprächen, in Begegnungen, in Freundschaften lernen und erfahren aufeinander zuzugehen, sich kennenzulernen, sich schätzen zu lernen, sich verstehen zu lernen", so Drollinger. Die Neuauflage des Schüleraustausches mit der Partnergemeinde begann im Sommer vergangenen Jahres, als der deutsch-französische Freundschaftsverein und der Direktor des Collège, Monsieur Entrialgo, die Initiative ergriffen und Kontakt zur Rheingauschule suchten. Dort trafen sie auf offene Ohren, nicht nur beim Schulleiter, sondern auch bei Französischlehrerin Michaela Hagen. Ende Oktober besuchte dann der französische Lehrer für die Fremdsprache Deutsch am Collège Gérad Philipe, Monsieur Braz, die Rheingauschule. Schon bei diesem ersten Besuch wurde ein Programm für den geplanten Schüleraustausch erstellt. "Den Schülern wird in beiden Ländern ein abwechslungsreiches Programm geboten", so Michael Hagen, die gemeinsam mit ihrem Kollegen Boris Sobotta für den Austausch an der Rheingauschule verantwortlich ist
Ende Februar besuchten das Ehepaar Drollinger und Michaela Hagen die französische Schule und wurden dort vom Collège-Direktor und Monsieur Braz empfangen. "Neben zahlreichen opulenten Essen standen die Besichtigung der Schule und der Region sowie viele interessante Gespräche auf dem Programm", erinnert sich Drollinger. Wiederum hätten beide Seiten den Wunsch betont, Schüler der Partnergemeinden nach vielen Jahren Pause auszutauschen und die Städte-Partnerschaft durch neue Schülergenerationen zu beleben. "Denn sowohl in Frankreich als auch bei uns steigen die Schülerzahlen für die jeweilige Fremdsprache wieder an", so Michaela Hagen. Und auch ein Empfang des Deutsch-Französischen Freundschaftskomitees bekräftigte diese Absicht. Schließlich wurde ein jährlicher Austausch in der 8. Jahrgangsstufe vereinbart. "Die beteiligten Schüler, die an dem Austausch teilnehmen wollten, verfaßten Porträts, in denen sie sich vorstellten. Darauf hin gab es eine Zuweisung der Partner in den Weihnachtsferien und ab diesem Zeitpunkt gab es Mail-Kontakte und viele Briefe wurden hin- und her geschrieben", erläuterte Hagen die Vorbereitungen. Am 19. März war es dann soweit, der Bus mit 33 französischen Schülern im Alter von 14 und 15 Jahren kam in Geisenheim an und wurde von 33 deutschen Schülern der Klassen 8a, 8b sowie vier Gastfamilien der 7b empfangen. "Woche der Begegnung, der Freundschaft, der Erlebnisse, des Miteinanders in Europa" hatten die Veranstalter das Treffen überschrieben. Und in dieser Wochen erlebte die französisch-deutsche Schülergruppe gemeinsam viele Abenteuer. Zu den Höhepunkten gehörten eine Rheinfahrt nach Bacharach und der Besuch in Rüdesheim mit Fahrt zum Niederwalddenkmal. Auch Ausflüge nach Wiesbaden und Mainz mit Besichtigung der Altstadt und des Gutenbergmuseums und nach Frankfurt mit Besuch des Römers, der Altstadt, des Goethe-Hauses und des Museumsufers gehörten zum Programm. Gesellig ging es beim Sportnachmittag und bei der Stadtrallye durch Geisenheim im Anschluß an den Empfang von Bürgermeister Federhen zu. Zum krönenden Abschluß hatte es in der Mensa der Rheingauschule eine Soirée Amicale gegeben, in deren Mittelpunkt die neuen Freundschaften der deutschen und französischen Jugendlichen standen. Die Rheingauschüler hatten sich Spiele und Musik aus beiden Ländern für diesen Freundschaftsabend ausgesucht und sorgten dafür, daß der Abend bunt und interessant wurde. Das fanden auch die Eltern der Gastfamilien und die Ehrengäste. Auch sie lobten den Schüleraustausch und die Wiederbelebung der Jugendbegegnung der Partnerstädte.
Nach dem Abschied freuen sich jetzt die 33 Rheingauschüler auf ihren Besuch in Chauvigny, wo sie ebenfalls ein tolles Programm erwartet. "Die Schüler besuchen Poitiers und Montmorrilon. Es geht an die Atlantikküste und nach La Rochelle, wo wir das Aquarium und das Futuroscope besichtigen und natürlich auch eine Stadtrallye veranstalten", so Monsieur Braz.
Rheingau Echo vom 1.4.2010 |
Geschrieben von: Wiesbadener Kurier
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Samstag, den 13. März 2010 um 18:27 Uhr |
Der 15-jährige Florian Beck aus der Rheingauschule holt Landessieg in Mathe-Wettbewerb.
Die Note "gut" in Mathematik tauchte zuletzt in der sechsten Klasse auf einem Zeugnis Florian Becks auf. Mittlerweile besucht er das neunte Schuljahr der Rheingauschule in Geisenheim, hat zwischenzeitlich nur noch Einsen erhalten in diesem Fach und ist als Helfer im Unterricht gefragt. Seine Fähigkeiten sorgen über die Schule hinaus für Aufmerksamkeit. Der 15-Jährige wurde jetzt Landes-Sieger seines Jahrgangs in der Mathematik-Olympiade. Anfang Mai reist Beck als einer von zwölf hessischen Vertretern zum Bundesentscheid nach Göttingen, nachdem er im Schuljahr 2008/2009 bereits den vierten Platz auf Landesebene belegt hatte.
Begonnen hat der Wettbewerb noch im alten Kalenderjahr mit einer Hausaufgabenrunde und einer Schulrunde. Erfolgreich qualifiziert ging es für den jungen Oestricher nach Darmstadt zur Landes-Olympiade. An zwei Tagen blieben dort jeweils vier Stunden Zeit, um sich mit insgesamt sechs Aufgaben zu beschäftigen. Nachmittags wurden Vorlesungen in der TU angeboten. Florian Beck hatte sich mit der Lehrerin Astrid Stengel speziell vorbereitet und setzte sich schließlich durch bei den Neuntklässlern.
"Das hat sich schon sehr von Klassenarbeiten unterschieden", berichtet der Gymnasiast. Die reine Lösung einer Aufgabe hat nur gut zehn Prozent bei der Bewertung ausgemacht, schätzt er. Viel wichtiger war es, Formeln zu beweisen und Rechenwege darzulegen. Das galt ebenso für die komplexe Frage, wo sich mehrere Züge begegnen, die zwischen fünf Stationen mit verschiedenen Geschwindigkeiten unterwegs sind.
Florian Becks Talente reichen über die Mathematik hinaus. "In Naturwissenschaften bin ich auch ganz gut", erzählt er und Spitzennoten in Deutsch und den Fremdsprachen erreicht er ebenfalls. Der Jugendliche spielt in der Bigband der Rheingauschule und ist mit der C-Jugend des FC Oestrich verlustpunktfrei in der Kreisklasse platziert. Dabei agiert er im offensiven Mittelfeld und "schießt auch ganz gern Tore". Sogar am Stützpunkt-Training in Hahn nimmt er teil, obwohl "ich im Fußball wohl nicht ganz so begabt bin wie in Mathe".
Schulleiter Karl-Heinz Drollinger freut sich jedenfalls, dass der Zahlen-Olympionike sich "sehr vielseitig" betätigt und Sympathien genießt, statt als "Überflieger" im Abseits zu stehen. Die Wege von Beck und der Rheingauschule scheinen sich jedoch bald zu trennen. Der 15-Jährige macht nämlich aktuell nicht nur ein Praktikum mit Informatik-Schwerpunkt beim Unternehmen "Lufthansa AirPlus" in Neu-Isenburg. Gleichzeitig nimmt er an den Aufnahmeprüfungen in der nahen Internatsschule Schloss Hansenberg teil. Den IQ-Test hat er dabei aber erst einmal verlegt - er fiel terminlich ausgerechnet mit der Mathe-Olympiade in Darmstadt zusammen.
Wiesbadener Kurier vom 13.3.2010 |
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