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Schülerrallye und Schnupperunterricht PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Rheingau Echo   
Mittwoch, den 17. Februar 2010 um 17:10 Uhr

Tag der offenen Tür an der Rheingauschule beeindruckte zukünftige Schüler und Eltern mit großem Programm

Mit einem großen Programm beeindruckte die Rheingauschule beim Tag der offenen Tür mehr als 300 interessierte Gäste. Vom Schnupperunterricht über verschiedene Experimente mit Schülern und Lehrern, von Kaffee und Kuchen über Musikvorführung und kleine Konzerte, von Kunstausstellungen bis zum Klettern und Tischtennisspielen reichte das Angebot.

Eröffnet wurde der Tag, der dazu diente, Eltern und künftigen Schüler einen Einblick in das pädagogische Konzept des Gymnasiums zu ermöglichen, von Schulleiter Karl Heinz Drollinger. "Die Rheingauschule ist eine völlig normale Schule, hier ist alles vertreten: Gute, schlechte und mittelmäßige Schüler und alle werden ihren Talenten gemäß gefördert", so Drollinger. Obwohl das Gymnasium auf eine 160jährige Tradition blicke, sei es nicht verstaubt, sondern weltoffen und tolerant. Grundlage hierfür seien Werte, über die sich Schüler, Lehrkräfte und Eltern in einem offenen Dialog verständigen. Vorrangiges Ziel des Unterrichts sei, mit den Schülern Kenntnisse und Fähigkeiten zu erarbeiten und ihnen gleichzeitig Anleitung und Hilfestellung zur Entwicklung und Stärkung ihrer Persönlichkeit zu geben. "In unserem Schulalltag ist uns ein fairer, von gegenseitiger Achtung und Toleranz geprägter Umgang miteinander besonders wichtig. Alle Schüler, Lehrkräfte und Eltern nehmen aktiv an der Meinungsbildung teil, tragen Konflikte sach- und konsensorientiert mit Respekt vor anderen Meinungen aus, tragen Mehrheitsentscheidungen mit und achten auf die Einhaltung der vereinbarten Grundsätze und Regeln. Wir wollen einander vorurteilsfrei begegnen, eigenes Verhalten kritisch überprüfen und Konflikte angemessen regeln", erklärte der Schulleiter. Die Erziehung zu selbständigem Arbeiten und das Wecken von Bereitschaft zu und Freude an einer Betätigung im musischen, sportlichen und sozialen Bereich seien zentrale Unterrichtsziele. Um eine Identifikation mit der Schule zu erreichen, seien alle Beteiligten angehalten, sich mit Engagement für die Weiterentwicklung gemeinsamer Ziele einzusetzen und Mitverantwortung bei ihrer Umsetzung zu übernehmen.

Das habe gerade seit der Einführung von G 8 weiter an Bedeutung gewonnen. Mit einer Vielzahl von Aktivitäten sollen die Schüler durch die kürzere Schulzeit unterstützend begleitet werden. So beschäftigen sich die Schüler der neuen Klassen 5 in der ersten Unterrichtswoche mit dem Schwerpunkt "Das Lernen lernen", erläuterte Drollinger. Vor allem die Referendare der Schule würden sich hier einbringen und hätten sich einiges ausgedacht, um die neuen Gymnasiasten für das Lernen fit zu machen. Drollinger stellte den zukünftigen Schülern und Eltern die Referendare vor, die auch die neusten Erkenntnisse aus der PISA-Studie und neue Unterrichtsmethoden mit in ihren Unterricht einfließen lassen. Außerdem gäbe es ein schuleigenes Förderkonzept, das dem Ausgleich von Schwächen und der Förderung von individuellen Stärken diene. Dazu werden Förderkurse in Lesen, Rechtschreiben, Mathematik, in allen Fremdsprachen, die Talentförderung im Sport und in der Mathematik und die Vorbereitung auf Teilnahme an verschiedenen Wettbewerben oder auch der Erwerb von Sprachzertifikaten angeboten. Außerdem gibt es ab Klasse 10 eine Einführungsphase in die Oberstufe mit Förderkursen in Fremdsprachen und Mathematik, die vor allem für Schulwechsler gedacht sind.

Besonders stolz war Drollinger darauf, daß man den Schülern ab sechster Klasse für die zweite Fremdsprache Spanisch, Latein und Französisch anbieten könne.

Vor allem Kinder des vierten Schuljahres und ihre Eltern waren der Einladung zum "Tag der offenen Tür" gefolgt und wollten die Schule eingehend kennenlernen. Nach der Einführung durch den Schulleiter warb ein umfangreiches Programm für die Schule. Schnupperunterricht in Fächern wie Englisch, Mathe, Deutsch und Chemie, Ausstellungen und Präsentationen einzelner Klassen, physikalische Experimente, Mikroskopieren, Spielmöglichkeiten im Englisch- und Matheunterricht und Spiel und Spaß in der Turnhalle wurden angeboten. In fast jedem Raum war ein Lehrer zu finden, der alle Fragen der Kinder und auch der Eltern beantwortete. Aber nicht nur das gesamte Lehrerkollegium gestaltete den Tag mit, auch Schüler und Eltern waren zum Arbeitseinsatz gekommen, halfen den zukünftigen Mitschülern bei Experimenten und zeigten ihnen, wie viel Spaß sie an ihrer Schule haben. So gab es einen besonderen Service für jüngere Geschwisterkinder: Während die Eltern mit den zukünftigen Gymnasiasten die Schule erkundeten, kümmerten sich Schüler der Oberstufe um die kleineren Kinder und spielten mit ihnen. Oder aus der Klasse 13 hatten sich sechs Mädchen bereit erklärt, als Hostessen zu fungieren. Die jungen Frauen liefen im Schulpullover durch die Gänge, verteilten Informationsmaterial und standen für Fragen bereit. In dem Naturwissenschaftsräumen luden Schüler der Klassen 5 und 6 zum Experimentieren ein und kamen mit ihren Gästen rege ins Gespräch.

Nach dem erfolgreichen Start einer "Realschulklasse" in Klasse 11 waren auch viele Jugendliche der Realschulen in Eltville und Rüdesheim gekommen, die nach den Sommerferien gerne die Rheingauschule besuchen und das Abitur machen möchten. Die zuständige Klassenlehrerin Cornelia Ostermann sprach offen mit den jungen Leuten und ihren Eltern. "Es muß ganz klar sein, das der Notenspiegel zunächst einmal sinken wird und mit Sicherheit auch Schwierigkeiten bei den Fremdsprachen auftauchen werden. Doch die meisten schaffen den Anschluß und machen ihr Abitur", erklärte sie.

Besonders groß war das Interesse an dem Betreuungsprogramm der Schule und an dem Schulprogramm mit den Arbeitsgemeinschaften, Aktivitäten im Schuljahr, Möglichkeiten im Fremdsprachenunterricht und die Ausstattung im naturwissenschaftlichen Bereich. Die Schulbücherei gefiel Kindern und Eltern gleichermaßen. Die zukünftigen Schüler interessierten sich vor allem für die Experimente und Spiele, die Lehrer und Schule an diesem Tag anboten. Ein besonderer Hit war das Kletterangebot an der schuleigenen Kletterwand in der Turnhalle.

Beeindruckend fanden die Eltern vor allem das Betreuungsangebot am Nachmittag. Täglich bis 15.30 Uhr können Kinder berufstätiger Eltern in der Schule fachkundig beaufsichtigt werden. "Das ist wie eine Schule in der Schule", so Drollinger.

Zu den Nachmittagsangeboten gehören die Hausaufgabenaufsicht, die Schülern der Jahrgänge 5–7 die Möglichkeit gibt, Hausaufgaben unter fachkundiger Aufsicht zu erledigen, zu üben und gemeinsam zu lernen. Diese Betreuung wird durch Oberstufenschüler unterstützt. "Die Kinder können für einen bestimmten Wochentag oder für alle Tage von Montag bis Donnerstag angemeldet werden. Sollte ein Kind an einem Tag keine oder nur wenig Hausaufgaben erledigen müssen, werden Arbeitsmaterialien zur Verfügung gestellt, die der Wiederholung und Vertiefung dienen. Die Hausaufgabenaufsicht findet in Kleingruppen statt, um ungestörtes Arbeiten zu ermöglichen und steht in Abstimmung mit anderen Nachmittagsangeboten, so daß zusätzliche Veranstaltungen wie Lernhilfen und Arbeitsgemeinschaften genutzt werden können. Die Lernhilfen, gerade in den Fremdsprachen, werden jahrgangsspezifisch von Fachlehrern gegeben und sind als feste Lerngruppe konzipiert, die den Unterrichtsstoff vertiefen und wiederholen soll. In den kostenlosen Förderkursen soll Schülern mit nachgewiesenen besonderen Schwierigkeiten beim Lernen geholfen werden. Hier gibt es Angebote in Mathematik, Französisch, Latein und Englisch.

Unabhängig von der Zahl der genutzten Angebote wird eine monatliche Pauschale von zehn Euro pro Schüler für die Kurse, für die zusätzliche Lehrkräfte eingestellt wurden, berechnet. Dazu gehören die Hausaufgabenaufsicht, die Lernhilfen, die Förderkurse und einige Freizeitkurse. Von diesen Beiträgen würden auch Materialien, Hefte, Kopien finanziert. Die Arbeitsgruppen Musik, Chor, Big-Band sind für alle Klassen im Stundenplan verankert, denn die Musik nimmt einen besonderen Schwerpunkt an unserer Schule ein", hatte Drollinger erklärt. Vor allem das Streichorchester und die Möglichkeit, ein Streichinstrument zu erlernen, wobei das Instrument von der Schule gegen einen Kostenbeitrag gestellt wird, sorgte für Interesse. Das Streichorchester gab zur Eröffnung des Tages eine Kostprobe vom bisher Gelernten.

Drollinger wies auch darauf hin, daß während der Mittagspause für die Schüler die Möglichkeit besteht, in der schuleigenen Mensa ein Mittagessen einzunehmen.

Rheingau Echo vom 11.2.2010