In der letzten Schulwoche vor den Sommerferien fuhren Schülerinnen und Schüler aus den Französischkursen der Jahrgangsstufe E mit Frau Hagen und Frau Kissel nach Paris. Am Sonntagmorgen kamen wir endlich nach einer langen Nachtfahrt etwas übermüdet in unserer Jugendherberge, einem Palais aus dem 17. Jahrhundert, an: Die „MIJE“, die ganz traditionell unsere Unterkunft für die Parisfahrt ist. Nach einem Frühstück in einer Bäckerei erkundeten wir gemeinsam unser Viertel, das „Marais“, und die Umgebung. Gleich ein paar Straßen weiter eröffnete sich unser Blick auf die Seine, kurz darauf standen wir vor der berühmten Kathedrale „Notre-Dame“ und konnten dort die tolle gotische Architektur von außen anschauen und auch noch eine Besichtigung von innen machen. Danach ging es aufs Schiff: Wir fuhren mit dem Bateau Mouche und lernten so Paris von der Seine aus kennen, vorbei am Musée d’Orsay, unter den schönen Brücken durch und natürlich auch am Eiffelturm vorbei, den wir direkt abends noch einmal besichtigten: Der Blick von der zweiten Plattform war wirklich atemberaubend und alle staunten, als der Eiffelturm, als es dann dunkel wurde, zu leuchten und zu glitzern begann.
Die nächsten Tage waren nach einem ähnlichen Muster aufgebaut: Vormittags gab es ein Programm mit der gesamten Gruppe, wie z.B. die Besichtigung des Louvre und am Nachmittag hatten wir bis zum Abendessen Zeit, in Kleingruppen Paris zu entdecken. Während einige Gruppen die Champs-Elysées oder einige der zahlreichen Parks erkundeten, besuchten andere die Galerien. In diesen überdachten Einkaufsstraßen gab es viele kleine Geschäfte und in der Nähe war ein Wachsfigurenkabinett, das Grévin, in dem wir natürlich viele Fotos mit französischen und internationalen Prominenten machten.
Am Montag morgen gab es das erste Kunsthighlight: Paris hat eine alte Fabrikhalle als immersiven Ausstellungsort umgebaut: das „Atelier des Lumieres“. Fast eine Stunde sind wir hier abgetaucht in riesige Projektionen von Klimt-Werken, Schiele-Motiven und Ansichten von Wien um die Jahrhundertwende. Das ganze wurde noch verstärkt durch raumfüllende Musik, die uns das völlige Abtauchen in die Welt der Kunst so leicht gemacht hat. Wir standen am Ende richtig erfüllt und glücklich über den tollen Einstieg in die Kunst vor der Fabrikhalle und waren uns einig: Das muss man in Paris gesehen haben! Am Abend gingen wir in das Quartier Latin, das Studentenviertel von Paris. Dort konnte man für wenig Geld in guten Restaurants essen. Im Anschluss machten wir eine „Nachtwanderung“ durch Paris und kamen erst spät wieder in die Jugendherberge zurück.
Am nächsten Tag stand für alle das Rodin Museum auf dem Programm. Es liegt am Rande des Diplomatenviertels, ruhig und von außen unscheinbar in einer kleinen Straße. Auf dem Museumsgelände kann man in einem schönen Park und auch im Inneren des Gebäudes die Plastiken von Rodin im Original sehen: ‚Der Denker’ und ‚das Höllentor’ sind dabei ganz besondere Werke von ihm. Abends besuchten wir das Künstlerviertel Montmartre. In Kleingruppen erkundeten wir die vielen kleinen Läden, den Place du Tertre und die Sacré-Cœur. Einige machten eine Rundfahrt mit dem Bus durch Montmartre. Der Bus fuhr jedoch nicht wieder zurück zur Sacré-Cœur, die Endstation war vor dem Moulin Rouge, und so musste der etwas abenteuerliche Weg mit Metro und Seilbahn wieder zurück genommen werden.
Später haben wir uns alle auf der riesigen Treppe vor der Kirche Sacré Coeur getroffen und die gemütliche und gesellige Atmosphäre inmitten von Menschen aus aller Welt genossen. Es gab einen Feuerschlucker zu beobachten und, was unsere Fantasie sehr anregte: Den Beginn einer französischen Romanze.... „Les amants du Montmartre.....“, so richtig romantisch, ein wenig kitschig und am Ende traurig... Zurück in der Jugendherberge, saßen wir noch bis spät nachts im Hof und unterhielten uns über die Eindrücke, die wir tagsüber gewonnen hatten.
Den letzten Tag ließen einige gemütlich ausklingen, manche waren noch mit Frau Kissel im Musée d’Orsay und konnten hier viele impressionistische Kunstwerke im Original betrachten, die man schon aus dem Kunstunterricht kannte. Es wurden die letzten Mitbringsel für Freunde und Familie sowie Essen für die Rückfahrt besorgt.
Die Parisfahrt ging, wie alles Schöne, viel zu schnell vorbei. Während der gesamten Zeit herrschte eine lockere und familiäre Atmosphäre. Durch die gute Mischung aus Programm und Freizeit haben wir einen noch besseren Zugang zu Frankreich und vor allem eine ganz persönliche Bindung zu Paris bekommen. Und wir als Lehrerinnen müssen sagen: Es hat so viel Spaß gemacht mit dieser tollen Gruppe unterwegs zu sein, wenn man merkt: Alle haben Lust auf Paris! Natürlich konnte man in dieser kurzen Zeit nicht alles, was man sich vorgenommen hatte, sehen, aber das ist noch ein Grund mehr, um Paris auf jeden Fall wieder zu besuchen! On reviendra...
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