„It sometimes DOES rain in England …” PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Verena Padberg   

Bericht Hastingsfahrt 13.05.- 18.05.2018.

„It sometimes DOES rain in England …” So begann unser kleiner Hastingsführer – in Buchform -, den S-E-T uns für die bei ihnen gebuchte Tour geschickt hatte. Und es regnete in der Tat, und zwar aus Kübeln! Nur, dass diese Kübel sich in dem Moment auf Geisenheim ergossen, genauer gesagt, auf 50 SchülerInnen mit ihren Eltern, 4 BegleiterInnen und auf meine Namensliste, die binnen Sekunden besagte Kübel durchweichten und uns beide, meine Liste und mich, bald in den Bus trieben, wo ich dann versuchte, verschwommene Namen abzuhaken. Unser Glück kaum fassend – nicht nur alle SchülerInnen, auch alle Personalausweise waren da! – begannen Herr Steffen, Frau Konschak, Frau Schäfer und ich mit unseren Schützlingen unsere Jungfernfahrt nach Hastings. Nach dem bedauernswerten Erliegen unseres erfolgreichen, 10jährigen Austausches mit der Schule in Salisbury hatten wir uns eine Alternative ausgedacht und es galt nun herauszufinden, ob diese langfristig eine solche sein könnte. Je mehr wir uns der Grenze näherten, je blauer der Himmel wurde und je näher uns die Fähre den White Cliffs of Dover entgegen schaukelte, desto entspannter erahnten wir Erfreuliches. Zu Recht.Hastings6

Eine Jugendherberge, die die BegleiterInnen in den Zimmern mit frischem Obst willkommen heißt, hatte selbst die fahrtenerfahrenste, betagteste Lehrerin – das bin ich – noch nicht erlebt. Dazu leuchteten uns allen in Nischen und auf Tischen duftende Blumensträuße entgegen. Einige Mädchen in ihren Zimmern quiekten vor Freude über die Aussicht aufs Meer. Die Jungen akzeptierten stoisch ihre „unterirdische“ - da im Keller liegende – Unterkunft, ein Schicksal, das Herr Steffen humorvoll mit ihnen teilte, und zwischen Frau Konschak und dem „Herbergsvater“ - der personifizierte typisch britische Humor – entwickelte sich von Anfang an eine sehr interessante Beziehung:

Frau K.: „Could I pay for the hostel at once?”
Tony: “Oh no, that’s really not necessary.”
Frau K.: “But I’d like to; I want to get rid of the money!”
Tony: “Oh!! I love you already!!”

Am Montag erforschten wir das geschichtsträchtige Battle, Schauplatz des Kampfes zwischen Edward the Confessor und William, the Duke of Normandy, nach seinem Sieg bekannter unter dem Beinamen „the Conqueror“. Am Dienstag war der erste London-Tag angesagt. Leicht verstimmt, da es nicht den Hauch eines königlichen Empfangs vonseiten Lizzies gab – dies war sicherlich den stressigen Vorbereitungen einer weiteren, nicht standesgemäßen (hurray!!) Hochzeit geschuldet – begaben wir uns in die kundigen Hände einer Stadtführerin und schüttelten gemeinsam mit ihr mißbilligend die Köpfe über den drohenden Brexit.

Das Natural History Museum verlor bei einigen SchülerInnen den Wettstreit mit dem Senckenbergmuseum zu Frankfurt, andere fanden es interessant, wieder andere ergriff offensichtlich leichtes Grauen bei der Erinnerung an die Unit 1 des Englischbuchs für Klasse 7, wofür das Museum aber nun wirklich nichts kann.

Der Mittwochvormittag war dem Town Model des beschaulichen Städtchens Rye gewidmet, - dort lebte sogar der weltberühmte amerikanische Schriftsteller Henry James ein paar Jahre! God knows why?!-, der Nachmittag galt der wunderschönen Canterbury Cathedral. Dort teilten wir uns auf und gingen jeweils mit einer Schülergruppe durch das Weltkulturerbe. Beim Feedback nach der Fahrt bedankten sich einige SchülerInnen bei Frau Konschak für die „spannende Führung“. Man sollte wissen, dass in diesem hehren Gotteshaus der Erzbischof Thomas Becket grausamst niedergemeuchelt wurde. Von mir – natürlich war ich sofort neugierig geworden – darauf angesprochen, verweigerte mir meine Kollegin aufschlüssige Details, sehr unschuldig blickend , wobei mir a certain glint in her eye nicht entging!!

Den 2. London-Tag starteten wir mit dem Nullmeridian im Royal Observatory in Greenwich, tuckerten auf einem Boot über die Themse nach Westminster, erkundeten zu Fuß die City und überließen mit dem Zauberwort „shopping time“ den lieben „Kleinen“ eine Stunde lang die Oxford Street zur Plünderung. Anschießend pilgerten wir zum Buckingham Palace, verziehen der Queen, fuhren zurück nach Hastings und bereiteten die Rückkehr vor. Ein letztes Mal bat ich Frau Schäfer um Hilfe, die sie mir auch dieses Mal gewährte: Die Schulsozialarbeiterin Janina Schäfer teilte nicht nur über die ganze Fahrt hinweg konsequent und nie ihre Fröhlichkeit verlierend die gesamte Verantwortung mit uns, sondern auch ihren Fön. (Den übrigens auch in seiner Gesamtheit!)

Es war eine wirklich schöne Fahrt, weswegen wir sie im nächsten Jahr in ähnlicher Form wiederholen möchten. 
Ach, übrigens: „It DOES sometimes rain in England“. But from Sunday to Friday we couldn’t spot a single drop of English rain!!

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Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, den 22. August 2018 um 09:24 Uhr