Der Weihnachtsbasar der Geisenheimer Rheingauschule ist seit 33 Jahren eine Institution in der Lindenstadt. Obwohl es noch etwa ein Monat bis Weihnachten ist, spürt man auf dem Schulhof der Rheingauschule bereits die adventliche Stimmung. Und die verbreitet sich nicht nur über den Geruch von Glühwein, Crêpes und Plätzchen, den Anblick von Weihnachtsschmuck und Geschenken oder den Klang von Weihnachtsmusik, sondern auch bei dem Gedanken an die Idee, die hinter der Veranstaltung steckt.
„Das ist schon eine stattliche Summe“: Schon seit 33 Jahren findet der Weihnachtsbasar jährlich im Geisenheimer Gymnasium mit dem Ziel statt, sich für Andere einzusetzen. So sind in den zurückliegenden Jahren insgesamt 263 721,69 Euro zusammengekommen, die von der Rheingauschule an wohltätige Organisationen gespendet wurden. „Das ist schon eine stattliche Summe und etwas ganz Besonderes“, meint auch Schulleiter Thomas Fischer. Und diese stattliche Summe soll in diesem Jahr noch weiter steigen. So geht der gesamte Erlös des Weihnachtsbasars in diesem Jahr an die Rheingauer Jugend für Afrika, Interplast Germany und weiteren Einrichtungen zur Förderung von Kindern und Jugendlichen in aller Welt.
Neben diesen „äußeren Erfolgen“, wie Fischer sie bezeichnet, sei für ihn aber auch das „Innere“ des Events wichtig. So sei er sehr stolz auf seine Schüler, die sich mit viel Aufwand für den guten Zweck einsetzten. „Angeleitet durch die Eltern und Lehrkräfte machen die Schüler sehr viel selbst“, lobt er. So leiten die Schüler in kleinen Gruppen ihre Klassenstände ganz alleine und verkaufen Selbstgebasteltes und Selbstgebackenes. Andere Schüler spielen kleine Theaterstücke auf dem Schulhof, oder geben im Musikcafé Weihnachtslieder zum Besten. Dabei sind die meisten Schüler mit großer Freude dabei. „Es macht mir total viel Spaß und ich finde es super, dass man dabei noch armen Kindern helfen kann“, erzählt zum Beispiel Marie aus der 6c. An dem Stand ihrer Klasse verkauft sie verschiedene Weihnachtsleckereien. Schon seit zwei Wochen hätten sie ihren Stand geplant. „Die Eltern haben ein bisschen mitgeholfen, aber ganz viel haben wir alleine gemacht“, berichtet sie. Auch für Lena aus der 5c ist der Basar etwas Besonderes, denn sie ist zum ersten Mal mit dabei. Am Stand ihrer Klasse verkauft sie Selbstgebasteltes, wie kleine Gips-Engel und Adventskränze. „Ich finde es total schön, Spenden für einen guten Zweck zu sammeln“, meint sie. Doch auch für Schüler, die schon öfter mit dabei waren, bleibt der Basar etwas Außergewöhnliches. „Es macht immer wieder Spaß, weil man verschiedene Menschen kennenlernt und andere wieder trifft, die man länger nicht mehr gesehen hat“, erzählt Natalie aus der Oberstufe. Das bestätigt auch Schulleiter Fischer. So würden jedes Jahr die ehemaligen Lehrer eingeladen und auch viele Schüler kehrten zu dieser Gelegenheit an ihre ehemalige Schule zurück. „Der Basar ist wie ein jährlicher Anker“, beschreibt er, „bei dem sich alle mal wiedersehen“. Und so solle die Tradition des Basars noch lange weitergeführt werden, um auch in Zukunft zusammen zu kommen, Weihnachtsstimmung zu verbreiten und natürlich Gutes zu tun.
Wiesbadener Tagblatt vom 26.11.2018
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