Start Archiv - Rund um die Schule Der Glöckner von Notre Dame war ein voller Erfolg
Der Glöckner von Notre Dame war ein voller Erfolg PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Melissa Kissel   
Sonntag, den 15. November 2015 um 20:52 Uhr

Es wurde Theater gespielt! – Der Glöckner von Notre Dame war ein voller Erfolg.

Das Theaterensemble der Rheingauschule, das nun dreimal – und dreimal ausverkauft - den „Glöckner von Notre Dame“ (Victor Hugo) darbot, nahm das begeisterte Publikum über zwei Stunden mit auf eine Reise ins spätmittelalterliche Paris, dorthin, wo Grausamkeiten und Überlebenskampf an der Tagesordnung waren. So stand neben dem effektvoll beleuchteten Schandpfahl als Dauerrequisit auch der Galgen des Öfteren im Mittelpunkt des Bühnengeschehens. Die Rolle des Quasimodo, des hässlichen Glöckners der Kathedrale Notre -Dame, der, wie seine angebetete Esmeralda, die schöne Zigeunerin, auch mit dem Schandpfahl (siehe Fotos) Bekanntschaft machen durfte, wurde von Matthias Fuchs gespielt. Er verstand es, mit seinen schauspielerischen Fähigkeiten den oft hilflosen Narren zu verkörpern, die Hässlichkeit auf sich zu nehmen und mit einem wunderbar interpretierten Gesangsstück (Someday – The hunchback of Notre-Dame) das Mitgefühl der Zuschauer zu wecken. Auch Gabriel Herrmann, der die anspruchsvolle Rolle des zeitweise heraustretenden Erzählers Pierre Gringoire inne hatte und seinerseits auf der Bühne gehängt werden sollte, überzeugte in seinem Spiel. Glücklicherweise hat die schöne Esmeralda (Saskia Scherf) ihn spontan geheiratet, sodass er dem Galgen entkam und das Stück weiter bereichern konnte. Esmeralda, die Schöne, von den Zigeunern Entführte, will unbedingt ihre Mutter wiederfinden und gerät auf diesem Weg - und gerade wegen Ihrer Schönheit - in verschiedene Konflikte, darum baut sich das Drama auf. Gringoire, Quasimodo und Frollo verlieben sich in sie, was sie jedoch wenig interessiert. Sie hat nur Augen für den Hauptmann der königlichen Leibgarde, Phöbus, der jedoch ein sehr fragwürdiger Charakter ist. Und genau das hat Nadja Lippert in gänzlich männlichem Gehabe auf die Bühne gebracht, auch die plötzliche Auferstehung einige Zeilen nach seiner Ermordung durch den Archidiakon Claude Frollo (Luise Demuth) nimmt man ihr ab. Eine tolle Leistung. Esmeralda, so schön und reizvoll wie ein Smaragd, zieht auch durch ihre wundersame Ziege (Elisa Ravaro) die Blicke auf sich. Djali, so heißt die Ziege, ist ihr ständiger Begleiter und sorgt mit ihrer Art, ihrem auffälligen Kostüm und ihren Kunststücken immer wieder für lustige Momente.Theater2015 21 240 360 90 

Madeleine (Medea Brand), Gloria (Nora Schwedler) und Veronique (Hana Fetahovic) überzeugen auf einem Nebenschauplatz: Dort, wo sich zwei Frauen, nämlich Gloria und Madeleine, in einen Mann verlieben, nämlich Phöbus, kommt es zu Eifersuchtsszenen, Mord und Totschlag. Da kann auch eine Schwester nicht retten. In diesem Zusammenhang traf der Song „I’m not that girl“, wunderbar dargeboten von Medea Brand, genau den Gefühlszustand von Madeleine und lotete somit die Szene weiter emotional aus. Die Bühne mit den beiden Glockentürmen rechts und links, in denen teilweise auch andere Schauplätze erdacht wurden, sorgte mit der eingelassenen Turnmatte für einen sicheren Fall in den Tod, nahm aber im vorderen Bühnenraum viel Platz zum Spielen weg. Der einsame Wasserspeier an den einfachen schwarzen Metallgeländern der Türme war fast zu bemitleiden, so konnte er denn auch wirklich nicht das Böse aus der Kirche fernhalten. 

Die Premierenfeier bot einen besonders schönen Theaterabend, der vielen weiteren, engagierten Schauspielerinnen und Schauspielern der Peripetia-Gruppe zu verdanken ist (Jean Frollo von Alyssa Seidel , Clopin von Daphne Gehrmann, das Trillerblümchen von Lisa Kusiak, und der Kardinal von Paula Jansen gespielt sowie in diversen Rollen Lucina Caliman, Pauline Behm, Felina Weyhofen, Emely Freimuth und Annika Uebe. In Zweitbesetzung Elena Block, Lili Haque und Caroline Dominé.) Nicht zu vergessen der sehr freundliche Service für Getränke und Brezeln in der Pause. „Seit dem letzten Stück ist so manches besser geworden“ hört man von der Zuschauerseite. Hier gilt der Dank Timo Schweigert und Marvin Kilian, die das Stück gemeinsam auf die Beine gestellt haben und dafür gesorgt haben, dass in der Aula Theater gespielt wurde. Natürlich gilt der Dank auch der Technik mit David Eichholz und Christian Born, wobei letzterer von Frau Hagen, die an diesem Abend die Schulleitung vertrat, mit einem Präsent verabschiedet wurde. Allen weiteren Beteiligten, auch dem Musik LK unter der Leitung von Herrn Bibo, herzlichen Dank, es hat sich gelohnt.

Fotos: Quiqui Caliman und Melissa Kissel

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