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Rund um die Schule
Rheingauschüler belegen 3. Platz des Demographie-Preises PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Björn Steffen   
Mittwoch, den 30. Januar 2013 um 00:00 Uhr

Wahlunterrichtsgruppe „Soziales Engagement“ der 8. Klassen belegt den 3. Platz des Demografie-Preises des Rheingau-Taunus-Kreises

 

Demografiepreis_RTK_2012Unsere Wahlunterrichtsgruppe „Soziales Engagement“ der 8.Klassen belegte den tollen dritten Platz beim Demografie-Preis des Rheingau-Taunus-Kreises, der 2012 in der Sparte „Jugend übernimmt Verantwortung“ ausgeschrieben wurde. Der Preis soll – wie es in der Ausschreibung heißt – eine „Anerkennung und Würdigung von Aktivitäten, Initiativen und Projekten“ sein, die „helfen, die Auswirkungen und Chancen des demografischen Wandels positiv zu gestalten“. Am 20. Dezember nahm ein Teil der Schülerinnen und Schüler des Kurses die Auszeichnung, die mit einem Preisgeld von € 350 verbunden ist, bei einer Feierstunde im Kreishaus Bad Schwalbach aus den Händen des Landrates entgegen.  

Neben dem Jugendclub Hohenstein-Hennethal (1. Preis) und dem Pfadfinderstamm Paloma aus Aarbergen (2. Preis) wurde unsere Gruppe deshalb ausgezeichnet, weil sich die 17 Schülerinnen und Schüler der 8. Jahrgangsstufe, die sich für diese Art von WU entschieden haben, in vielfältiger Weise besonders einsetzen. Einmal wöchentlich gehen sie für 90 Minuten in verschiedene Einrichtungen und engagieren sich dort im wahrsten Sinne des Wortes „sozial“ bei der Hausaufgabenbetreuung und Nachmittagsangeboten (Töpferkurs, PC-Kurs, …) in den Grundschulen Winkel und Geisenheim, beim Integrationssport der TG Rüdesheim, in der Werkstätte für Behinderte in Oestrich-Winkel, im Altenheim Marienheim in Geisenheim sowie in einigen Kindertagesstätten (Kita Johannisberg, Kita „Baumhäuschen“ Rüdesheim, Kita „Im Pflaumenköpfchen Oestrich-Winkel, Kita „Binsenkörbchen“ Rüdesheim).

Ziel dieses Wahlunterrichts, der an unserer Schule erstmals auf diese Weise angeboten wird, ist es, den Jugendlichen einerseits die Möglichkeit zu geben, aktiv Erfahrungen im Umgang mit anderen Menschen zu sammeln und hier über den Tellerrand des eigenen Lebens und der eigenen „Generation“ hinauszublicken und Verantwortung zu übernehmen, andererseits aber auch, in einem recht frühen Stadium einen Einblick in mögliche spätere Berufsfelder zu gewinnen.

Auf die sehr interessanten Erfahrungen, die die Schülerinnen und Schüler seit Ende Oktober in den Einrichtungen machen, wurden sie im Unterricht zwischen den Sommer- und Herbstferien durch Frau Schäfer und Herrn Steffen, die den WU-Kurs gemeinsam leiten, vorbereitet. In den Einrichtungen werden sie durch das dortige pädagogische Personal unterstützt, zudem besuchen Frau Schäfer und Herr Steffen die Schüler während ihrer „Arbeitszeit“.

Wir gratulieren Luise Demuth, Max Faust, David Herbst, Ferdinand Herke, Maximilian Kizele, Alina Kropp, Nadja Lippert, Eddi Maglic, Marius Märten, Lea Pohl, Niklas Püttner, Johanne Raßmann, Cassian Schuh, Jantien Tasman, Marc Tiebing, Annika Uebe und Jovita Vahlhaus zu dieser tollen Auszeichnung!

 
Gedenkstättenarbeit und Zeitzeugengespräche im Geschichtsunterricht der Rheingauschule PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Martin Schunk   
Mittwoch, den 16. Januar 2013 um 00:00 Uhr

Gedenkstättenbesuche und -arbeit / Durchführung von Zeitzeugengesprächen.

Auschwitz1Die Auseinandersetzung mit den Diktaturen des 20. Jahrhunderts stellt nicht nur im Sinne einer historischen Ursachenforschung, sondern auch im Hinblick eines zukünftigen Handelns unserer Schülerinnen und Schüler einen wichtigen Baustein des Geschichtsunterrichts dar. Ein wesentlicher Bestandteil ist dabei der Besuch von und die Arbeit in Gedenkstätten. Dazu finden folgende Projekt- und Studientage an der Rheingauschule statt:

      • Studientag der Jahrgangsstufe 9 in der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Osthofen:
        Dieser Studientag wird durch die Fachlehrer im Unterricht intensiv vor- und nachbereitet. Dabei steht die Funktion dieses frühen Lagers, die Häftlingsgruppen und der Alltag der Häftlinge im Mittelpunkt.
      Ausgehend von den Fragen der Schüler, findet vor Ort eine angeleitete Selbstführung durch die ständige Ausstellung statt. Diese wird in der anschließenden Reflexionsrunde ausgewertet, wobei Raum für eine vertiefende Auseinandersetzung bleibt. Eine Führung durch die Gebäude und das ehemalige Lagergelände durch die pädagogischen Mitarbeiter der Gedenkstätte bildet den Abschluss des Studientages.
      • Die Fachschaft Geschichte bemüht sich in enger Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für Politische Bildung Zeitzeugengespräche zur Zeit des Nationalsozialismus für die Jahrgangsstufe 9 zu organisieren. Im Februar und März 2013 werden Herr Werner Appel und Frau Lilo Günzler (beide aus Frankfurt a.M.) an der Rheingauschule mit Schülern sprechen.

      • Im Rahmen der Fahrten-, Studien-, und Projektwoche (Woche vor den Herbstferien) finden Fahrten zu Gedenkstätten im In- und Ausland statt. Die Teilnahme an den Fahrten setzt eine Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Thema in Vorbereitungstreffen voraus. Für den Tag der Offenen Tür, die Homepage und interessierte Schülerinnen und Schüler bereiten die Teilnehmer Präsentationen vor. 

      • Auschwitz2Im Jahr 2011 fand eine Fahrt nach Oswiecim/Auschwitz und Krakow/Krakau (Polen) statt. Die Fahrt stand unter dem Thema „Jüdisches Leben in Osteuropa – eine Spurensuche im Gestern und Heute“.
        Für das Jahr 2013 ist eine Fahrt in die Gedenkstätte des ehemaligen Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück und nach Berlin geplant. In Ravensbrück werden sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Archiv mit den Biographien der ehemaligen Aufseherinnen und des SS-Personals sowie deren Motivationslagen beschäftigen. In Berlin findet in der Ausstellung „Topographie des Terrors“ (Ort des ehemaligen Reichssicherheitshauptamtes) ein Seminar zum Thema „Täter“ statt.
        Weiterhin besteht zwischen der Rheingauschule und der freien Bildungseinrichtungseinrichtung „basa“ eine Kooperation, die es 5-10 Schülerinnen und Schülern der RGS ermöglicht, an Fahrten nach Oswiecim/Krakow und Terezin (Theresienstadt) teilzunehmen.Im Rahmen der Studienwoche 2013 wird zudem eine Fahrt nach Weimar angeboten, wobei auch ein Besuch der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald geplant ist.

      • Die Auseinandersetzung mit der SED – Diktatur findet aus verschiedensten Gründen oft zur wenig Raum im Geschichtsunterricht, das mag auch daran liegen, dass der zeitliche und gedankliche Abstand zu dieser jungen Vergangenheit noch gering ist. Bereits zweimal fand ein Gespräch zwischen Herrn Thomas Mahler und Oberstufenkursen der Rheingauschule statt. Herr Mahler hat als junger Erwachsener seine ganz persönlichen Erfahrungen mit dem DDR System machen müssen.
        Zudem führte ein Oberstufenkurs im Rahmen der Studienfahrt ein Projekt in der Gedenkstätte der ehemaligen Haftanstalt des Ministeriums der Staatssicherheit der DDR in Bautzen durch.

 

        Bei Studienfahrten nach Berlin ist zumeist ein Besuch der Gendenkstätte der ehemaligen U-Haftanstalt Hohenschönhausen vorgesehen.

Fachschaft Geschichte / Rheingauschule Geisenheim

 
Wichtig! Aufnahme an die Rheingauschule aus anderen Schulen in Stufe E PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Klaus Hilger   
Dienstag, den 15. Januar 2013 um 00:00 Uhr

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Wichtiger Termin !!

Schülerinnen und Schüler aus anderen Schulen (gleichgültig, ob Realschule, Gymnasium oder Gesamtschule), die ab SJ. 2013/14 die Rheingauschule in der Jahrgangsstufe E besuchen wollen, müssen bis 15. Februar 2013  den schriftlichen Antrag der Eltern bei der abgebenden Schule einreichen.

Dies gilt auch für Schüler der Rheingauschule, die die Jahrgangsstufe E an einer anderen Schule besuchen möchten.

 K.Hilger,  Stvtr.Schulleiter

 
Infos zum Wechsel von der Grundschule zur Rheingauschule für Schuljahr 2014/2015 PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Klaus Hilger   
Montag, den 14. Januar 2013 um 00:00 Uhr

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Anmeldung an der Rheingauschule für Grundschüler der

künftigen Klasse 5 im Schuljahr 2014/15

 

Liebe Eltern im Rheingau,

wenn Sie beabsichtigen, Ihr Kind im nächsten Schuljahr an der Rheingauschule anzumelden, konnten Sie sich zuvor auf verschiedenen im Rheingau angebotenen Veranstaltungen informieren.

Ein umfassendes Bild können Sie sich bestens am „Tag der Offenen Tür“

am Samstag, dem 15.02.2014 in der Zeit von 09.30 Uhr bis 12.30 Uhr machen.

 Die Schulleitung und das gesamte Team der Rheingauschule stehen Ihnen jederzeit telefonisch und persönlich für Fragen und Informationen zur Verfügung; für Terminvereinbarungen wenden Sie sich bitte an unser Sekretariat (06722-99010, Frau Edinger, Frau Wallenstein).

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Die endgültige Anmeldung erfolgt über die abgebende Grundschule. Die Termine erfahren Sie dort.

Die Rheingauschule geht grundsätzlich von der Bildung von vier Klassen aus. Sollten sich wie in den vergangenen Jahren mehr Schüler/innen anmelden, können diese durch Bildung einer weiteren Klasse aufgenommen werden.

Bisher mussten wir keine/n Schüler/in ablehnen.

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Am Tag der Offenen Tür (15.2.2014; 9:30-12:30 Uhr) (siehe auch unter .."Termine") werden die zukünftigen Klassenlehrer/innen unserer neuen 5. Klassen im SJ. 2014/15 vorgestellt.

Frau Glasner (Ma, Fr), Frau Müller-Mack (Ma, Bio), Herr Nies (De, PoWi), Herr Gotschy (En, De)

 

 pdf-icon   Unseren letzten Schulinspektionsbericht (November  2011) finden Sie hier...............

 
Impressionen von der Kunst-Vernissage PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Melissa Kissel   
Dienstag, den 18. Dezember 2012 um 10:41 Uhr

bild22Vernissage der drei Leistungskurse Kunst

 

Die Vernissage der drei Leistungskurse Kunst fand am 13. Dezember in der Rheingauschule statt, es wurden zwei unterschiedliche Themen in den Techniken Malerei und Fotografie präsentiert: die Themen waren zum einen die Beziehung zwischen Mensch und Tier (LK Frau Kissel Q1), zum anderen Frauenbilder (LK’s Frau Dörr und Herr Sobotta Q3). Die Ausstellungen sind weiterhin im Schulgebäude (Westgebäude und Hauptgebäude) präsent.

„Tierisch gut“ – „Ich – in Beziehung zu Tieren“

Die 19 Schülerinnen des LK’s von Frau Kissel haben aus einer Reihe von Themen gewählt: sie interessierten sich vornehmlich für die Beziehung zum Tier, mit der Begründung, dies sei ein Thema, das ihnen im Alltag, aber auch in Diskussionen innerhalb der Schule immer wieder begegne und somit auf den Nägeln brenne.

Ziel war es, eine malerische Lösung zu finden für einen von jeder Schülerin selbst ausgewählten Teilaspekt. Während der Ideenfindungsphase setzten sie sich mit Problemstellungen, Fakten und Meinungen auseinander und entwickelten hieraus eigene Standpunkte. Der documenta-Besuch zu Beginn des Schuljahres gab weitere Anregungen, da die Leiterin der documenta ebenfalls die Beziehung Mensch-Tier, das Menschenbild in Bezug auf andere Lebewesen und Natur, als großes Thema in ihr Manifest einbezog. Aktualitätsbezug und Schülerorientierung schienen somit bei dem gewählten Thema umgesetzt.

 

Der schulische Arbeitsprozess bestand aus der Vorstellung der Bildkonzepte, dem gemeinsamen Bau der Keilrahmen und dem Aufziehen der Leinwand, zwei Zwischenbesprechungen, der kontinuierlichen Arbeit im Skizzenbuch und der gemeinsamen Abschlussbesprechung. Der Kunstsaal wurde zu einem Ideenraum für den Austausch von kreativen Konzepten und kollegialer Beratung, eine Art geistiges Atelier. Die Praxis forderte jedoch ein Höchstmaß an Selbständigkeit und Eigeninitiative. Acrylfarbe und Ölfarbe waren alternativ wählbar.

Es sind verschiedenste Arbeiten bezüglich des Aussagegehalts sowie der malerischen Qualität entstanden. In den Werken tauchen die Themen „Tier als Nahrungsmittel“, „Tier als Material für Kleidungsstücke“, „Tier als Forschungsobjekt“, „Tiere als Teil einer Unterhaltungskultur“ (Comic, Zoo) und, ganz allgemein, „das Animalische im Menschen“ auf.

Die Umsetzung der Bildkonzepte wurde von den Schülerinnen zu Hause bewältigt. Sie berichteten von Chaos und sich im Raum verselbstständigenden Farbspuren. Doch viele sehr gute Arbeiten bestätigen dann das, was Nietzsche einmal sagte: „Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern zu gebären.“

Bezüglich des Malerischen haben die Schülerinnen in den Zwischenbesprechungen Probleme geäußert und es wurden gemeinsam Lösungswege besprochen. Farbkonzepte wurden überdacht, perspektivische Richtigkeit gefordert, Aussageabsichten überprüft etc. Am Ende kann auch dies gesagt werden: Hardwork beats talent if talent doesn't work hard. 

 

Hier nun einige Gedanken zum Thema „Beziehung Mensch-Tier“ aus der Eröffnungsrede von Frau Kissel:

„Das Thema Mensch Tier ist ziemlich brisant und von aktuellem Interesse. Um etwas Authentisches über das Thema zu erfahren, habe ich erst einmal meinen besten Freund gefragt, der im Kontext von Naturschutz im Selztal (Selztalrinder) in der Nähe von Mainz eine 50-köpfige Hochlandrinderherde betreut. Vor 14 Jahren hat er mit 8 Tieren angefangen, zwischenzeitlich waren es knapp 100 Tiere.

 

Auf die simple Frage, warum er das tut, gibt er eine ebenso simple Antwort: „Weil seine Hochlandrinder einfacher zu händeln sind, als so mancher zweibeinige Idiot. Wenn sie nichts zu fressen haben, brechen sie aus. Wenn du ihnen zu nahe kommst, dann nehmen sie dich auf die Hörner.“

 

Dass sie ehrlicher sind als Menschen macht sie zum Sympathieträger, dies war schon Leonardo da Vinci aufgefallen, er schrieb in seine Notizbücher im Jahre 1500: „Obwohl der Mensch mit der Gabe der Sprache gesegnet ist, nutzt er sie zum großen Teil falsch. Tiere haben nur eine reduzierte Sprache, setzen sie aber nützlich und ehrlich ein und ein geringeres aber wahres Wissen ist besser als eine große Lüge.“. Er war absoluter Tierliebhaber und trat für einen ethisch begründeten Vegetarismus ein.

 

bild33Die Wertschätzung von Tieren war auch Thema von CCB, der Leiterin der diesjährigen documenta: Carolyn Christov-Bakargiev. Dabei kommt ihr eigener Hund ins Spiel, der nette Malteser Darsi. Ihre Symbiose mit Darsi hat längst den Rang eines philosophischen Projekts erreicht: sie fragt sich, wie eigentlich ihr Hund die Welt sieht, oder wie er Kunst sieht. „Die Stellung des Menschen in der Welt müsse zu Gunsten anderer Lebewesen relativiert werden“, meint Christov-Bakargiev. So veröffentlichte sie zur documenta einen Hundekalender. Dass zwischen Tierliebe und Erkenntnistheorie ein so enger Zusammenhang bestehen soll, ist nicht jedem auf Anhieb klar. Das wiederum ist Christov-Bakargiev herzlich egal - die Überforderung so mancher Zweibeiner nimmt sie lächelnd in Kauf. Christov-Bakargiev kritisiert immer wieder die »anthropozentrische Weltsicht«. Es sei wichtig, »eine Perspektive auf die Welt und das Leben zu gewinnen, die nicht nur vom menschlichen Standpunkt ausgeht«, sagt Christov-Bakargiev, auch die ökologische Krise dabei zum Anlass nehmend. Das kann dann auch schon dazu führen, dass sie das Wahlrecht für Hunde fordert und ihnen einen auf dem documenta-Gelände einen eigenen Skulpturengarten widmet. Wer die documenta verfolgt hat, hat bestimmt auch von der Gegenposition gehört, nämlich von Balkenhols Figur mit den ausgebreiteten Armen, die in einen offenen Kirchturm, auf einer goldenen Kugel unter ein Kreuz gestellt wurde. Diese über allem thronende Figur verkehrte die künstlerische Intention der Leiterin der documenta ins Gegenteil und störte sie erheblich.

 

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Ebenso stehen sich in unserer Gesellschaft diese beiden Standpunkte gegenüber. Auf ähnlich wankelmütige Weise wie das Tier im Laufe der Geschichte innerhalb verschiedener Epochen und Kulturen unterschiedlich wahrgenommen wurde, so lässt sich auch die gegenwärtige Situation der Mensch-Tier-Beziehung beschreiben. Vor allem in westlichen Industriegesellschaften handelt es sich um eine paradoxe Situation gegenläufiger Entwicklungen: einerseits werden immer mehr Tierarten ausgerottet, für Tierversuche missbraucht oder verbringen ein qualvolles Leben in der Massentierhaltung um dann bei Lidl oder Aldi im Sonderangebot in der Kühltheke zu landen,  andererseits wird das Tier immer stärker als Partner des Menschen angesehen und mitunter sehr verwöhnt. Dies bewegt zu Fragen, intensiven Diskussionen und Auseinandersetzungen.

 

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Zurück zu den Hochlandrindern und meinem besten Freund und seiner Nähe zu den Tieren. Auffällig war schon immer, dass er seinen Rindern Namen gegeben hat. Sternchen, Bruni, Babsy, Luna, Liska…und auch Manni der Deckbulle…. Der Akt der Namensgebung trägt einen besonderen Umgang mit dem Tier in sich und führt dazu, dass ihm bestimmte Eigenschaften zugeschrieben werden. Tiere, die einen Namen besitzen, erhalten mehr Zuneigung, sind näher als unbenannte Tiere. Wir bestätigen mit der Namensgebung seine Individualität, es wird ebenbürtig mit dem Begriff einer Person. Ob sich die Tiere damit wohl fühlen ist eine andere Geschichte. Daraus ergibt sich wiederum die interessante Frage: Möchte ein Tier überhaupt einem Menschen ähnlich sein?

 

 

 

Wenn aber Menschen das Bedürfnis haben, Tiernamen ihren Liebsten, ihren Lebenspartnern zu verpassen, kann das auch auf Unliebe stoßen und völlig in die Hose gehen: hierzu eine Geschichte aus dem Internet: ein gewisser Kalle-Hase (mit seinem Kosenamen übrigens zufrieden) verbrachte mit seiner Freundin Peggy einen netten Abend und bezeichnete sie im Zuge von übermäßigem Merlotkonsum, was wohl zu  Aussetzern des Kleinhirns führte, als „meine kleine Miss Piggy“. Dazu kann einem folgendes einfallen: Schweine im Weltall und ein dicker, saftiger Hinterschinken. Das mag vielleicht in den Ohren männlicher Schnitzel-Fans sexy klingen, aber wenn der Kosename Miss Piggy auf das Trommelfell einer Frau trifft, kann das einem Angriff auf ihr Ego gleich kommen. An diesem Punkt, so wird erzählt, war die Symbiose aus Kalle-Hase und Miss Peggy ein für allemal Geschichte, da sagten sich dann quasi Hase und Piggy ein für allemal gute Nacht.

 

Das Phänomen Hasi, Mausi oder Miss Piggy hat keine der Schülerinnen thematisiert, es scheint also doch nicht mehr so up to date zu sein, vielleicht sogar peinlich.

 

Insgesamt kann ich sagen, haben mich die Ergebnisse der Schülerinnen in ihrer Vielfalt erfreut, das Thema hat sich bewährt und so manches Kunstwerk ist „tierisch gut“ geworden, wie auch der Titel der Ausstellung verrät. Die Zwischenbesprechungen waren auf höchstem Niveau, was die Bilder in ihrer Qualität steigerte und mich glücklich aus dem Unterricht gehen ließ.

 

 
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