Die Projektbetreuerinnen, Angelika Kramb, Kirsten Flaschel und Melanie Schopper, hatten die jungen Forscher zum Industriepark „Kalle Albrecht“ in Biebrich begleitet und freuten sich riesig mit den Schülern, dass man im Jahr des 50. Jubiläums des Wettbewerbes nicht nur die insgesamt zehn Preise mitnehmen konnte, sondern das das älteste Gymnasium im Rheingau auch erneut den mit 1000 Euro dotierten Schulpreis gewann.
An selbstgestalteten Informationsständen hatten die Schüler auf dem Industrieparkgelände des Patenunternehmens „infraserv“ zwei Fachjurys aus Schule, Wirtschaft und Wissenschaft und einem interessierten Publikum aus Eltern, Freunden, Lehrern und Presse ihre einzelnen Projekte vorgestellt und Rede und Antwort gestanden. Die ersten Preise, die nach dem langen und spannenden Tag verliehen wurden, sicherten sich dann zwei Teams in der Sparte „Arbeitswelt“. Hier gewannen die Jungforscherinnen Mara Kuschnereit und Angelina Müller aus der 7. Klasse mit ihrem Projekt „Kartoffeln gegen Milch: Welcher Kleber hält am besten“ den 3. Platz. Die beiden Mädchen hatten in ihrem Projekt die Klebedauer von zwei umweltfreundlichen und nur aus natürlichen Bestandteilen hergestellten Klebstoffen aus Kartoffelstärke und einem Milch-Zitrone-Essig-Backpulvergemisch untersucht.
Den 2. Platz belegten die Schüler Ben Swidersky, Lucas Eisenbarth und Simon Weyhofen aus der 6. Klasse mit ihrem Projekt „Test von nichtmedizinischen konzentrationsfördernden Mitteln“ und hatten Cola, Dextro energen, Ananassaft, Studentenfutter und Ginkotee im Selbstversuch getestet. Das Trio erhielt außerdem den Sonderpreis „Innovative Projekte“. Denn sie beschäftigten sich in ihrer Arbeit, die als Studie in der eigenen Klasse angelegt war, mit der konzentrationsfördernden Wirkung, um auch herauszufinden, inwiefern sich diese als Verkaufsschlager für den Schulkiosk eignen könnten.
Mit dem 1. Platz in der Sparte „Biologie“ wurden die Sieger Ben Streit und Johann Kratz aus der 6. Klasse für ihr Projekt „Können Federn den Luftwiderstand von Autos verringern“ sogar doppelt geehrt, denn sie bekamen außerdem den Sonderpreis „Umwelttechnik“. Ben und Johann konnten sich gegen neun weitere Mitbewerber in der am stärksten besetzten Sparte des Wettbewerbes durchsetzen, weil sie bewiesen, dass das Bekleben eines Modellautos mit Deckfedern den Luftwiderstand im selbstgebastelten Windkanal verringern kann.
Die Schüler Niels Theis und Keke Küvers aus der 7. und 8. Klasse gewannen mit ihrem Projekt „Nachweis von Kupferionen im Boden aus dem Rheingau“ den 3. Platz in der Sparte „Chemie“. Die Schüler untersuchten an Hand von drei Bodenproben aus biologischem und konventionellem Weinbau sowie aus dem Wald, wie viel gelöstes Kupfer sich im Boden befindet und ob die Winzer im Rheingau möglicherweise zu viel Kupfer zur Schädlingsbekämpfung verwenden.
In der Sparte „Technik“ sicherte sich der Schüler Aran Melhuish aus der 7. Klasse mit seinem Projekt „Der bessere Spaten“ auch den 3. Platz. Aran hatte sich bei der heimischen Gartenarbeit zu seinem Projekt inspirieren lassen und einen Spaten gebaut, der durch Vibration leichter in den Boden eindringt als ein vergleichbares Modell ohne Vibration.
In der Sparte „Mathematik/Informatik“ hatten die Rheingauschüler Vincent Kubach und Anaïs Lang aus der 6. Klasse die Jury auch in doppelter Hinsicht überzeugt: sie belegten nicht nur den 3. Platz, sondern erhielten am Ende für ihr Projekt „Natürliche Sonnenanbeter – eine Idee für sich drehende Solarzellen“ auch noch den Sonderpreis „Kalle Albrecht“. Die beiden Schüler untersuchten in ihrer Forschungsarbeit den Winkel zwischen Stängel und Blattstiel im Tagesverlauf, um hieraus geeignete Winkel zur Ausrichtung von Solarzellen ableiten zu können. Damit hatten sie sich gegen alle anderen 22 Projekte aus der Juniorsparte des „Jugend forscht Wettbewerbes“ durchsetzen.
Im Anschluss an die Verleihung der Preise aus dem Bereich „Schüler experimentieren“ wurden dann die Preise des Wettbewerbes „Jugend forscht“ für die Schülerinnen und Schüler ab 14 Jahren vergeben. Hier überzeugte die Jury die Arbeit von Aaron Steinheimer aus der 10. Klasse. Sein „Rheincheck 254“ wurde mit dem Sonderpreis „Bestes interdisziplinäres Projekt“ ausgezeichnet. Der Schüler hatte an Hand von ausgewählten biotischen und abiotischen Faktoren, denen er mit chemischen und biologischen Untersuchungsmethoden nachging, die Qualität des Rheinwassers untersucht. Damit qualifizierte er sich automatisch für die Teilnahme am Landeswettbewerb in Darmstadt, der Mitte März stattfinden wird.
Als Würdigung für die engagierte Projektbetreuung erhielten auch die Projektbetreuer eine Anerkennungsurkunde. Und dann kam die ganz große Überraschung: nach dem Sieg im letzten Jahr ging der Schulpreis 2015 Bereich Hessen West, der bei allen 84 Regionalwettbewerben jeweils einmal verliehen wird, erneut an die Rheingauschule. Damit setzte sich das Geisenheimer Gymnasium gegen insgesamt 13 Schulen aus Wiesbaden, Rüsselsheim, Idstein, Hofheim, Eppstein und Schwalbach, die mit insgesamt weiteren 24 Arbeiten angetreten waren, durch. Die Jury würdigte in ihrer Laudation ausdrücklich die hohe Qualität der eingereichten Arbeiten, die allesamt mit mindestens einem Preis ausgezeichnet wurden.