Start Archiv - Presse Geisenheimer Rheingauschule hat bei „Jugend forscht“ Nase vorn
Geisenheimer Rheingauschule hat bei „Jugend forscht“ Nase vorn PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Wiesbadener Kurier   
Dienstag, den 17. Februar 2015 um 12:19 Uhr

Ben Streit (12) und Johann Kratz (11) sind pfiffig, neugierig und sie tüfteln gerne. Die beiden Sechstklässler der Rheingauschule haben beim Regionalwettbewerb „Jugend forscht – Schüler experimentieren“ den ersten Preis in der Sparte Biologie gewonnen. Wissbegierig und experimentierfreudig sind auch die anderen elf Nachwuchsforscher des Gymnasiums, das zum zweiten Mal hintereinander bei der Präsentation im Industriepark Kalle Albrecht mit dem Schulpreis ausgezeichnet wurde und sich gegen Schulen aus Wiesbaden, Rüsselsheim, Idstein, Hofheim, Eppstein und Schwalbach durchgesetzt hat.Pressegeist

Ben und Johann haben herausgefunden, dass Vogelfedern den Luftwiderstand von Autos verringern können. Sie ließen sich von den Forschungen eines Wissenschaftlers der Universität Genua anregen, der die Federn an einem Zylinder angebracht hatte. Die beiden Schüler verwendeten ein Modellauto und bauten sich selbst einen Windkanal. Ihr Auto verkleideten sie mit Stockenten- und Perlhuhndeckfedern, im Anglershop besorgten sie sich Straußenfedern, die für künstliche Köder verwendet werden. Die Federn verringern die Luftverwirbelung, die sonst bei der glatten Oberfläche entsteht, stellten die Tüftler fest.

Die Projektbeschreibungen, die die Schülerinnen und Schüler erarbeitet haben, gleichen schon fast kleinen Seminararbeiten. Anspruchsvoll ist die Arbeit des Geisenheimer Zehntklässlers Aaron Steinheimer, der mit biologischen und chemischen Untersuchungsmethoden der Qualität des Rheinwassers in Höhe von Rheinkilometer 524 im Bereich des Klärwerks auf den Grund ging. Dafür erhielt er den Sonderpreis „Bestes interdisziplinäres Projekt“, der ihn für den Landeswettbewerb qualifiziert. Die Werte für Nitrit, das für Fische giftig ist, „müssten niedriger sein“, so eines seiner Ergebnisse. Er habe schon Kontakt mit dem Klärwerk wegen weiterer Untersuchungen aufgenommen, berichtet Aaron. Doch dort sei man „nicht so kooperativ“ gewesen.

Fest installierte Solarzellen können die Sonnenenergie nur ungenügend nutzen, deshalb haben sich die Sechstklässler Anaïs Lang und Vincent Lang an „natürlichen Sonnenanbetern“ orientiert. Sie prüften, wie sich Blätter von Buschbohnen und Sonnenblumen zur Sonne hin ausrichten, indem sie die Winkel zwischen Blattstiel und Stängel dokumentierten. Sie belegten den dritten Platz in der Sparte „Mathematik/Informatik“ und den Sonderpreis „Kalle Albrecht“.

Die Schule war mit sieben Projekten vertreten und heimste, einschließlich Sonderpreisen und Schulpreis, zehn Auszeichnungen ein. Mit den Projektbetreuerinnen Angelika Kramb, Kirsten Flaschel und Melanie Schopper trafen sich die Jungforscher einmal wöchentlich in einer altersübergreifenden Arbeitsgruppe, um sich auf den Wettbewerb vorzubereiten. Das alles sei auch bei G8 möglich, wirbt Schulleiter Karl-Heinz Drollinger für die kürzere Gymnasialzeit.

Wiesbadener Kurier vom 17.12.2015