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Geisenheimer Rheingauschule bleibt bei G8 PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Wiesbadener Kurier   
Montag, den 09. Dezember 2013 um 15:29 Uhr

Im kommenden Schuljahr wird die Rheingauschule in Geisenheim voraussichtlich das einzige Gymnasium sein, das noch bei der achtjährigen Gymnasialzeit G 8 bleibt. Das Eltviller Gymnasium war schon in diesem Jahr wieder auf G 9 umgestiegen. Die kirchliche St. Ursula-Schule wird „mit allergrößter Wahrscheinlichkeit“ zu G 9 zurückkehren, nachdem sowohl die Gesamtkonferenz als auch die Eltern mit großer Mehrheit dafür votiert hatten, wie Schulleiter Hermann-Josef Schlicht berichtet. Derzeit werde der entsprechende Antrag an den Träger, die St. Hildegard Schulgesellschaft, vorbereitet.Pressegeist

Planungssicherheit

In einem Brief an die Eltern hatte Karl-Heinz Drollinger, Leiter der Rheingauschule, angekündigt, dass es im Schuljahr 2014/15 keine Änderung geben wird: Die Schüler werden die Mittelstufe in fünf statt sechs Jahren absolvieren. Als Grund nennt Drollinger auch „die noch nicht geklärten schulpolitischen Vorgaben auf Landesebene“, Eltern sollen aber frühzeitig Planungssicherheit haben. Drollinger hat freilich schon früher zu erkennen gegeben, dass er durchaus ein Anhänger der verkürzten Gymnasialzeit ist. „Mit G 9 wird nicht alles besser und leichter“, gibt St. Ursula-Schulleiter Schlicht zu bedenken. Die Fünftklässler, die in diesem Jahr noch mit G 8 begonnen haben, werden diese verkürzte Gymnasialzeit durchziehen müssen. Darüber seien die Eltern auch bei der Anmeldung informiert worden. Dass die Eltern eindeutig G 9 für ihre Kinder favorisieren, habe sich in diesem Jahr bei den Anmeldungen aus dem oberen Rheingau gezeigt. Eltern, die ihre Kinder eigentlich in die St. Ursula-Schule schicken wollten, entschieden sich wegen des G 9-Angebots für das Eltviller Gymnasium, vermutet Schlicht. Noch nicht geklärt sei, ob die zweite Fremdsprache – Französisch oder Latein – im sechsten oder siebten Schuljahr beginnen soll. Für die siebte Klasse spreche die bessere Durchlässigkeit von der bestehenden Realschulklasse aufs Gymnasium.

Drollinger verweist gerne darauf, dass G8-Schüler nach seinen Erfahrungen zügiger und strukturierter arbeiten und im direkten Vergleich im Abitur besser abschneiden als G9-Schüler. Die Neuorganisation des Unterrichts habe sich bewährt. Dazu gehören das Doppelstunden-Modell und der Verzicht auf Einzelstunden, eine Straffung des Lehrplans sowie die Einbeziehung freiwilliger Arbeitsgemeinschaften wie Chor, Orchester oder Rudern in den vorgeschriebenen Wahlunterricht. Zudem wurde der Pflichtunterricht am Nachmittag reduziert. Er endet in jedem Fall um 15.15 Uhr. Drollinger führt ein weiteres Argument für G 8 ins Feld: Wenn die Rheingauschule dabei bleibe, sei damit eine sinnvolle Alternative und Bereicherung der „vielfältigen Schullandschaft im Rheingau“ verbunden. Konkurrenz belebt das Geschäft.

 

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kurier vom 5.12.2013