Kunterbunte Weihnachtswelt verzauberte beim Basar der Rheingauschule für soziale Zwecke.
Schulleiter Karl-Heinz Drollinger kniff ängstlich die Augen zusammen, aber es nützte ihm nichts: Der Schneeball, geworfen von einem ehemaligen Schüler traf ihn ins Gesicht. Das Schneeballwerfen auf Lehrer der Rheingauschule war in diesem Jahr der Hit des Weihnachtsbasares und die Schüler, die ihre Lehrer mit den weichen "Schneebällen" abwerfen wollten, standen Schlange.
In eine kunterbunte Weihnachtswelt hatte sich die Rheingauschule verwandelt, von der kulinarischen Weltreise in der Klasse 9 mit "80 Bissen um die Welt" über die Geisterbahn bis hin zum orientalischen Traum reichte die Palette der verschiedenen Welten, zu denen die Schüler, alle Lehrern, viele Eltern und Ehemaligen eingeladen hatten. An etlichen Ständen boten die Schüler Bastelarbeiten aller Art, selbstgemachte Weihnachtsdekorationen und Geschenkideen und Essen und Trinken in Hülle und Fülle.
Seit 28 Jahren gehört der Weihnachtsbasar der Rheingauschule zu den schönsten Traditionen. Die gesamte Schulgemeinde engagiert sich hier für soziale Zwecke. Gebastelt, gebacken, genäht, geklebt, geschnitzt, gesägt, gemalt und gekocht hatten Schüler, Lehrer und Eltern für den Basar der Superlative. Auf dem Schulhof, in der Aula, in den Klassenräumen, im Musikraum, im Aufenthaltsraum und in der Bücherei war etwas los und der weihnachtliche Duft zog durch die ganze Schule. Da funkelten Kerzen und Lichterketten und gab es ein umfangreiches Angebot an Leckereien, Dekorationen und Geschenkideen. Die etwa 1.000 Besucher waren überwältigt von dem was hier auf die Beine gestellt wurde. Das schönste an dem Spektakel war jedoch das Ergebnis, für das alle Beteiligten Mühe und Arbeit auf sich genommen hatten, denn der gesamte Erlös von knapp 8.000 Euro kommt ganz dem Motto entsprechend hilfsbedürftigen Kindern zu Gute. Der Erlös wird unter dem Rheingauer Kinderschutzbund und einer Reihe weiterer Einrichtungen zur Förderung von Kindern und Jugendlichen in aller Welt geteilt.
Dass Helfen auch viel Spaß machen kann, bewies der Basar auch: Engel, Weihnachtsmänner und Straßenmusikanten, die für den Basar Werbung gemacht hatten, Mütter, die Adventskränze gebunden hatten, Stockbrot- und Würstchenbraten am Lagerfeuer, Märchenerzähler und Kinderschminken, das alles war Teil des vorweihnachtlichen Treibens in der Schule. Die Aquarell-AG der Nachmittagsbetreuung lud zu einer Ausstellung und die Fachschaft Kunst hatte aus Schülerbildern pfiffige Briefkarten zusammengestellt und verkauft. Die Schüler der fünften Klassen fanden sich in Bastelgruppen zusammen und erarbeiteten gemeinsam mit ihren Eltern lustige und schöne Weihnachtsdekorationen. Und schließlich engagierten sich auch die Lehrer, die ihren freien Freitagnachmittag opferten, Tische schleppten und Lichterketten aufhängten. Und es gab musikalisch talentierte Schüler, die gemeinsam mit den Musiklehrern, dem Chor der Schule, weiteren Lehrern und Eltern in einem kleinen Literaturcafé zu besinnlichen Minuten bei Musik und Texten einluden. Besonders schön war auch der orientalische Traum der neuen Klasse 11. "Viele Schüler, die von der Realschule zu uns in die Oberstufe kamen, sind ausländischer Herkunft und in diesem Café hier zeigen sie ihre Landestrachten und Spezialitäten aus der orientalischen Küche", erläuterte Klassenlehrerin Cornelia Ostermann.
Wirklich keinen Wunsch ließ das Angebot mit seinen vielfältigen Verlockungen offen. Und so war es kein Wunder, dass bis der Basar am Abend schloss ein Riesenandrang auf dem Schulhof, in den Gängen und Räumen der Schule herrschte.
Rheingau Echo vom 6.12.2012
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