Über einen regen Absatz ihrer rund 40 selbst gemachten, leuchtend-warmen Kerzen freuen sich die Schüler der Klasse 8b, während nebenan Mädchen und Jungen der Klasse 5 c mit ihren aus Holz geschnitzten Weihnachtsbäumen und raffinierten Faltsternen nicht minder erfolgreich sind. Auch ein von Sechstklässlern eigens kreiertes Glücksrad, verkaufte Lose oder selbst gebackene Plätzchen zeigen am Freitagnachmittag auf dem Hof der Rheingauschule ein reges Basartreiben in vorweihnachtlicher Atmosphäre - unterstrichen vom Duft frisch zubereiteter Waffeln und heißem Punsch. Einen spannenden Gaumen-Mix offerieren Neuntklässler nach dem Motto „In 80 Bissen um die Welt“, der von gefüllten Weinblättern über Baklava bis hin zu Pelmeni reicht.
So präsentiert sich nur ein Teil des vielfältigen Angebots, das die über 1000 Gymnasiasten bei ihrem 28. Weihnachtsbasar feilbieten. Ein Fest, dessen Erlös traditionell dem Kinderschutzbund Rheingau zugutekommt, aber auch andere Projekte unterstützt, etwa die Arbeit von Interplast, einem Verein für Plastische Chirurgie in Ländern der Dritten Welt, sowie ein Brasilien- und Afrika-Projekt der Schule. Rund 186 000 Euro konnte die Schule insgesamt in den zurückliegenden Jahren spenden. Auch auf die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) machen die Schüler mit einem Stand aufmerksam.
Musik-Literatur-Café
„Es ist toll, wenn man mit einem Fest auch noch etwas Gutes tun kann“, sagt Michael Gras vom Tutorkurs der Jahrgangsstufe 13, die mit einer leckeren Apfel- oder Kartoffelsuppe in der Brottasse auffällt. In der Aula, die in ein Musik-Literatur-Café verwandelt ist, begeistern unter anderem vier Mädchen der Kasse 5 c mit „An Tagen wie diesen“, einem populären Stück der „Toten Hosen“, bevor die Lehrer-Band Weihnachtliches zum Besten gibt. Darüber hinaus können Interessierte bei den Schulsprechern Annika Gunkel und Ronny Kramer einen persönlichen Nikolausgruß abgeben. Am 6. Dezember wird er von den Schulsozialarbeitern an die adressierten Schüler verteilt - eine nette Idee, die überwiegend Mütter nutzen.
Viele Ehemalige zu Gast
„Es ist quasi ein Schulfest, das wir hier feiern, zu dem auch immer viele Ehemalige kommen“, so Schulleiter Karl-Heinz Drollinger. Einiges geht über Adventliches hinaus, so sorgen die Achtklässler im Keller mit ihrer Geisterbahn für Gaudi. „Wobei in diesem Jahr weitaus mehr gebastelt und gebacken wurde als in den vergangenen Jahren“, betont Patricia Nickel, die gemeinsam mit ihrer Kollegin Gisela Schwab das Fest organisiert.
„Für ein so großes Fest etwas gemeinsam zu erarbeiten, fördert die Identifikation mit der Schule“, stellt Schulleiter Drollinger heraus. Er lobt das Engagement seiner Kollegen, die neben dem regulären Unterricht mit den Schülern etliche Stunden gewerkelt hatten. Weiter freut er sich, dass auch viele Eltern regelmäßig mithelfen und sogar gemeinsam mit ihren Kindern am Stand stehen.
Wiesbadener Tagblatt vom 3.12.2012
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