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Fußballmitternachtsturnier der St.-Ursula-Schule und der Rheingauschule in Geisenheim PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Wiesbadener Kurier   
Mittwoch, den 08. Februar 2012 um 21:22 Uhr

Auf den Trikots reichen die Vereinsnamen vom SV Johannisberg bis zum FC Bayern München. Ansagen, LED-Uhr und Torwarthandschuhe zeugen ansonsten vom professionellen Anspruch beim ersten Fußballmitternachtsturnier der St.-Ursula-Schule und der Rheingauschule in Geisenheim. Exakt zehn Minuten dauert jede Partie auf dem Hallenboden, jedes Team besteht aus fünf Spielern.Pressegeist

Zehn Mannschaften haben sich angemeldet, berichten die Schulsozialarbeiterinnen Lea Stettler, Janina Schäfer und Lisa Koch, die zusammen mit Andrea Walderbach von der Stadtjugendpflege das Turnier organisiert haben.

Das Interesse in den Klassen 8 bis 13 war in beiden Schulen etwa gleich groß, der Anteil der Mädchen erscheint vielen aber noch ausbaufähig bei einer Quote von rund 15 Prozent bei 80 Fußballern insgesamt.

Am Ende gibt es Pokale für die ersten und Urkunden für alle. Allerdings ist der sportliche Aspekt eher ein Mittel zum Zweck, wenn Sozialarbeiterinnen zum Kicken bitten. Einerseits wollen sie Kontakte zwischen Schülern und Vereinen schaffen. Der FV 08 Geisenheim, der auch die Schiedsrichter stellt, ist deshalb mit einem Stand vertreten. Zudem tritt die Breakdancegruppe „Insane Crew“ aus Marienthal auf.

Ein anderes Anliegen ist die Prävention in Sachen Rauchen und Alkohol. Die Veranstaltung ist entsprechend frei von Zigaretten und alkoholischen Getränken, dafür ist im Startgeld eine Flasche Wasser für jeden enthalten. Für die weitere Bewirtung sorgt die Schülervertretung. Polizei und Präventionsrat sind ebenfalls eingebunden, Schüler engagieren sich als Hallensprecher und Sanitäter.

Weiterhin sollen die Teilnehmer erleben, dass ihre Schulen gemeinsam etwas unternehmen. Die Rivalität der beiden benachbarten Gymnasien sei im Alltag nicht besonders ausgeprägt, meinen die Schulsozialarbeiterinnen. Vorfälle gebe es keine, die Gepflogenheiten glichen denen zwischen Wiesbadenern und Mainzern: „Da gibt es auch keine täglichen Schlägereien auf der Schiersteiner Brücke.“

„Das Verhältnis ist eigentlich ganz entspannt, auf keinen Fall feindselig“, bestätigen Gino Scalinci und Michael Schneider aus der zwölften Klasse der St.-Ursula-Schule. „Die anderen sind ja auch Menschen“, ergänzen sie mit gutmütigem Spott abseits der rein sportlichen Auseinandersetzungen.

Dann steht die nächste Begegnung an, in der Scalinci im polnischen Nationaltrikot aufläuft, denn „ich bin halt Pole“.

Als „hart aber fair“ empfinden die beiden Gymnasiasten die Spielweise beim „Spaßturnier“. Nur vereinzelt tritt falscher Ehrgeiz auf, dann schafft es beispielsweise ein Aktiver, sich in zehn Minuten gleich drei Zeitstrafen von je zwei Minuten einzuhandeln - erst zwei Mal wegen Meckerns, dann wegen Nachtretens. Neben der Seitenlinie bleibt die Stimmung dennoch entspannt und angenehm.

Wiesbadener Kurier vom 6.2.2012