RHEINGAU-LINIE: Trotz eines Zusatzbusses ab Hattenheim beklagen Schulen und Eltern überfüllte Züge.
Die „desolate Lage“ bei Bus und Bahn war das beherrschende Thema [...]. Obwohl seit dem Ende der Weihnachtsferien ein zusätzlicher Bus um 7.20 Uhr vom Hattenheimer Bahnhof nach Geisenheim fährt, gebe es weiterhin so überfüllte Züge, dass Schüler nicht mehr einsteigen könnten. In der Gegenrichtung fahre dagegen ein Doppelzug [...]. Aber auch die, die es geschafft haben, sind nicht immer pünktlich in der Schule. Der Zug, der eigentlich um 7.31 Uhr in Geisenheim sein sollte, hat öfter Verspätung [...]. Wegen der geänderten Fahrtzeiten hatten die Geisenheimer Schulen den Beginn von 7.35 Uhr zehn Minuten nach hinten verlegt. Eigentlich genug Puffer [...].
Auch nach der 6. Stunde beginnt für viele wieder der Kampf um den Stehplatz in überfüllten Zügen und Bussen in Richtung Eltville oder die große Warterei. In Wiesbaden fährt unterdessen der Zug statt um 13.03 zehn Minuten später ab, damit ihn die Schüler, die in Wiesbaden zur Schule gehen, noch bekommen. Dabei seien das höchstens zehn oder 15 [...].
In Geduld müssen sich die Hallgartener Schüler üben. Sie sind morgens eine halbe Stunde vor Schulbeginn in der Schule. Der zusätzliche Bus ab Hattenheim, der eigentlich für die Hallgartener Schüler gedacht sei, sei immer schon voll. Nach der sechsten Stunde, die um 13 Uhr endet, fährt der nächste Bus der Linie 181 erst um 13.42 Uhr nach Hallgarten.
Auch die Marienthaler Kinder sind, so schildert es Werner Fladung, Vorsitzender des Schulelternbeirats des Rheingaugymnasiums, morgens entweder viel zu früh in der Schule [...]. Über die Probleme im Schülerverkehr soll am Mittwoch bei einer Zusammenkunft der Rheingauer Schulelternvertreter geredet werden. Vielleicht könne auch eine Unterrichts- oder Pausenzeit geändert werden, meint Fladung.
[...] Die beiden noch fehlenden Züge für die Rheingau-Linie, sollen nach Angaben des RMV-Sprechers Peter Vollmer Mitte Februar kommen. Es werde noch geprüft, zu welchen Zeiten sie dann eingesetzt werden.
[...] In der nächsten und der übernächsten Woche sollen Zählungen vorgenommen werden und zeigen, ob im Schülerverkehr tatsächlich Doppelzüge eingesetzt werden müssen. Das Hauptproblem sei, dass alle Schüler an den ersten beiden Türen einstiegen und sich nicht im Zug verteilten. Das Personal der Vias, die nun die Rheingaustrecke bedient, solle auf eine Nutzung des gesamten Zuges hinwirken.
Schulleiter und Eltern sorgen [sich] auch um die Sicherheit der Kinder und Jugendlichen. Bei der Drängelei sei die Lücke zwischen Bahnsteig und Waggons eine gefährliche Falle [...] ist nach dem Bau der Unterführung im Geisenheimer Bahnhof der offene Zugang zu den Gleisen ein Dorn im Auge. Früher konnten die Schüler erst kurz vor der Einfahrt des Zuges auf den Bahnsteig, jetzt stehen sie zu Hunderten an den Gleisen schubsen Schulkameraden oder versuchen sich in Mutproben, wie es der Schulleiter der Rheingauschule, Karl-Heinz Drollinger, erzählt. Dabei holen die Schüler Gegenstände von den Gleisen, die sie vorher vom Bahnstein heruntergeworfen haben. Beide Schulleiter fordern deshalb Aufsichtspersonal an den Bahnsteigen. Zugesagt hat die Vias, das[s] geprüft wird, ob bei weiteren Bahnhöfen der Schiebetritt ausgefahren werden könne.
Wiesbadener Kurier vom 29.1.2011
|