Der Weihnachtsbasar der Rheingauschule hat inzwischen Tradition: Seit 25 Jahren engagieren sich sämtliche Schüler und Lehrer von Neuem, um mit dem Verkauf von gespendeten und selbst hergestellten Waren Geld zu sammeln, das dann dem Kinderschutzbund und anderen Einrichtungen zur Förderung von Kindern und Jugendlichen zu Gute kommt. Innerhalb von 25 Jahren konnten so rund 171 000 Euro gesammelt und gespendet werden.
Neben Verkaufsständen mit Holzfiguren und selbstgemachten Kuchen finden sich eine Tee- und eine Backstube und drei verschiedene Plätzchenstände. Die fünften Klassen haben besonders fleißig gebastelt, verkauften in ihren Klassenzimmern Kerzen sowie selbstbemalte Gläser und Ständer und stellten sogar einen kleinen Zirkus auf die Beine, der halbstündlich anzusehen war. Alle Räume, die Flure und der Hof waren mit Kränzen, Kerzen und Lichterketten festlich geschmückt. Weihnachtslieder wurden kaum gespielt, stattdessen gab es im Hof sogar eine Disco, in der aktuelle Hits aus den Charts gespielt wurden.
Kreative Ideen Neben den traditionellen Angeboten wie einem Auftritt des Schulchors im Musiksaal, der Ausstellung der Kunstwerke der Oberstufe und dem alljährlichen Glühweinstand auf dem Schulhof präsentierten die Schüler auch neue kreative Ideen, welche ungeachtet ihres wenig weihnachtlichen Charakters Anklang bei den zahlreichen Besuchern fanden.
„Unser Burgerstand läuft mit am besten“, erklären Georg Bauer und Max Moser, Schüler der Mittelstufe. Tatsächlich entdeckt man außer besagtem Stand ein Casino, eine Musik- und Cocktailbar und im Keller sogar eine Geisterbahn. Erstaunlich ist der seit fünf Jahren florierende Rosenstand, bei dem man Freunden oder der Familie per Bote eine Rose schicken kann.
Treffen der Ehemaligen Ungeachtet des plötzlichen Schnees gab es großen Andrang beim Basar der Rheingauschule. Eltern kommen, um ihre Kinder zu unterstützen, und Lehrer für ihre Schüler. Doch nicht nur die Schüler und das Angebot sind ein Grund zu kommen. „Für mich ist der Weihnachtsbasar ein schöner Anlass um meine Lehrer wiederzusehen und mich mit meinem Jahrgang zu treffen“, sagt Minne-Marike Decker-Horz, die dieses Jahr ihr Abitur an der Rheingauschule gemacht hat. Viele Ehemalige treffen sich auf einen Glühwein und eine Bratwurst. Allerdings gibt es auch Verbesserungsvorschläge. „Ich würde den Namen in Winterfest ändern. Schließlich feiert nicht jeder an dieser Schule Weihnachten“, meint Lehrer Hendrik Heider und schlägt vor, dass man auch „türkisches Gebäck“ verkaufen könnte, um den Basar internationaler zu gestalten.
Wiesbadener Kurier vom 29.11.2010
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