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Geschrieben von: Wiesbadener Kurier   
Montag, den 30. November 2009 um 10:56 Uhr

SCHULBASAR-JUBILÄUM: Rheingaugymnasium organisiert seit 25 Jahren Weihnachtsmarkt und hilft damit anderen Menschen

Raum 18 hat sich in eine ostfriesische Teestube verwandelt, der 13er-Jahrgang lädt zu Grillwürstchen ein. Unübersehbar hängen selbst gemalte Zettel in der Rheingauschule, die auf den Weihnachtsbasar hinweisen. Der feiert obendrein ein Jubiläum, denn er steht zum 25. Mal im Terminkalender. Lehrerin Gisela Schwab, die seit fünf Jahren das Fest mit ihrer Kollegin Patricia Nickel organisiert, hat bereits die Anfänge miterlebt. Die Initiatorin Ina Zinn fuhr zunächst mit einem geliehenen Auto über Land, um Ware aus geräumten Speichern zu beschaffen. "Flohmärkte waren in den 80er-Jahren sehr in Mode", erinnert sich Schwab und berichtet: "Ich habe selbst noch ein Silberkännchen von damals - das ist total schwarz geworden."

Karitatives Leitmotiv

Nach ein paar Jahren wandelte sich der Zeitgeist, Essen und Basteleien rückten mehr in den Vordergrund. Geblieben ist das Leitmotiv: Der Weihnachtsbasar der Rheingauschule kommt immer karitativen Zwecken zugute. Tragische Ereignisse gingen voraus. Im Juli 1984 starb ein Junge aus Zinns Klasse kurz vor seinem zwölften Geburtstag an Krebs. Fast zeitgleich erkrankte die Mutter eines anderen Schülers an Brustkrebs. Die Frau erlag ebenfalls ihrem Leiden. Bewegt durch die traurigen Schicksale wuchs bei Zinn der Wunsch, etwas zu tun. Es entstand 1985 der erste Weihnachtsbasar, der seither nie ausfiel. Fast 164000 Euro betrugen die Erlöse bisher insgesamt, das entspricht über 6800 Euro pro Jahr.

Der Gründerin, die inzwischen in Pension gegangen ist, brachte ihr Engagement 1998 den Landesehrenbrief ein. Vor allem der Kinderschutzbund profitiert regelmäßig von den Basaren. Brasilien- und Afrikaprojekt der Rheingauschule stehen auf der Liste der Empfänger. Der Förderverein für Tumor- und leukämiekranke Kinder in Mainz hat schon Geld erhalten und 2009 gerät der Rheingau stärker ins Blickfeld, weil die Schule die Kinderstation der Klinik Rheinhöhe bei Kiedrich unterstützt. Da alle 950 Gymnasiasten am Weihnachtsbasar mitwirken, ist reger Besuch von Eltern und Großeltern sicher. Zudem kämen Nachbarn, ehemalige Schüler nutzten die Veranstaltung gerne als Treffpunkt, erzählt Nickel. So herrscht Leben in den Fluren und Klassenräumen.

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Wiesbadener Kurier vom 30.11.2009