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Rheingauschule Geisenheim
KuMuLus - Kunst, Musik und Lustbarkeiten 2011 PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Fachschaften Kunst und Musik   

Einladung zu unserem KuMuLus-Abend am 16. Juni 2011 ab 19 Uhr.

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Der KUMULUS-Abend geht nun in die dritte Runde und auch dieses Jahr möchten wir wieder einen künstlerisch-musikalischen Abend an der Rheingauschule mit Ihnen erleben. In diesem Jahr lautet das Thema „CAMOUFLAGE“.

Die künstlerischen Arbeiten, die präsentiert werden, reichen von Fotografien der 12er Kurse über malerische Arbeiten des Leistungskurses 13 bis hin zu plastischen Arbeiten der 6. Klassen.

Das musikalische Programm gestaltet die Bigband, die an diesem Abend ihr neues Repertoire vorstellen wird. So werden Sie nicht nur bekannte Swingsongs, wie It had to be you oder Minnie the moocher hören, sondern auch Hits aus Soul, Motown, Rock und Pop von Michael Jackson, Billy Joel, Wham und vielen anderen.

Die Abendgestaltung sieht einen lockeren Wechsel von Führungen zu den präsentierten Kunstwerken und musikalischen Beiträgen vor. Abgerundet wird das künstlerisch-musikalische Erlebnis durch kulinarische Kleinigkeiten und Weine aus dem Rheingau. Der Eintritt ist frei.

Wir freuen uns auf gemeinsamen Genuss.

Zuletzt aktualisiert am Freitag, den 01. Februar 2013 um 19:36 Uhr
 
Neuer Studienleiter an der Rheingauschule PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Klaus Hilger   

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Mit Wirkung vom 30.5.2012 übernimmt Herr OStR Lars Jügler die Aufgaben des Studienleiters an der Rheingauschule.

Er löst damit Klaus Hilger ab, der dieses Amt 11 Jahre ausübte und seit März 2011 Stellvertretender Schulleiter der Rheingauschule wurde.

Die Schulleitung wünscht Herrn Jügler alles Gute und viel Erfolg in seiner neuen Aufgabe.

 

 

 

 

 

Zuletzt aktualisiert am Freitag, den 14. Juni 2013 um 09:24 Uhr
 
Impressionen von der Kunst-Vernissage PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Melissa Kissel   

bild22Vernissage der drei Leistungskurse Kunst

 

Die Vernissage der drei Leistungskurse Kunst fand am 13. Dezember in der Rheingauschule statt, es wurden zwei unterschiedliche Themen in den Techniken Malerei und Fotografie präsentiert: die Themen waren zum einen die Beziehung zwischen Mensch und Tier (LK Frau Kissel Q1), zum anderen Frauenbilder (LK’s Frau Dörr und Herr Sobotta Q3). Die Ausstellungen sind weiterhin im Schulgebäude (Westgebäude und Hauptgebäude) präsent.

„Tierisch gut“ – „Ich – in Beziehung zu Tieren“

Die 19 Schülerinnen des LK’s von Frau Kissel haben aus einer Reihe von Themen gewählt: sie interessierten sich vornehmlich für die Beziehung zum Tier, mit der Begründung, dies sei ein Thema, das ihnen im Alltag, aber auch in Diskussionen innerhalb der Schule immer wieder begegne und somit auf den Nägeln brenne.

Ziel war es, eine malerische Lösung zu finden für einen von jeder Schülerin selbst ausgewählten Teilaspekt. Während der Ideenfindungsphase setzten sie sich mit Problemstellungen, Fakten und Meinungen auseinander und entwickelten hieraus eigene Standpunkte. Der documenta-Besuch zu Beginn des Schuljahres gab weitere Anregungen, da die Leiterin der documenta ebenfalls die Beziehung Mensch-Tier, das Menschenbild in Bezug auf andere Lebewesen und Natur, als großes Thema in ihr Manifest einbezog. Aktualitätsbezug und Schülerorientierung schienen somit bei dem gewählten Thema umgesetzt.

 

Der schulische Arbeitsprozess bestand aus der Vorstellung der Bildkonzepte, dem gemeinsamen Bau der Keilrahmen und dem Aufziehen der Leinwand, zwei Zwischenbesprechungen, der kontinuierlichen Arbeit im Skizzenbuch und der gemeinsamen Abschlussbesprechung. Der Kunstsaal wurde zu einem Ideenraum für den Austausch von kreativen Konzepten und kollegialer Beratung, eine Art geistiges Atelier. Die Praxis forderte jedoch ein Höchstmaß an Selbständigkeit und Eigeninitiative. Acrylfarbe und Ölfarbe waren alternativ wählbar.

Es sind verschiedenste Arbeiten bezüglich des Aussagegehalts sowie der malerischen Qualität entstanden. In den Werken tauchen die Themen „Tier als Nahrungsmittel“, „Tier als Material für Kleidungsstücke“, „Tier als Forschungsobjekt“, „Tiere als Teil einer Unterhaltungskultur“ (Comic, Zoo) und, ganz allgemein, „das Animalische im Menschen“ auf.

Die Umsetzung der Bildkonzepte wurde von den Schülerinnen zu Hause bewältigt. Sie berichteten von Chaos und sich im Raum verselbstständigenden Farbspuren. Doch viele sehr gute Arbeiten bestätigen dann das, was Nietzsche einmal sagte: „Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern zu gebären.“

Bezüglich des Malerischen haben die Schülerinnen in den Zwischenbesprechungen Probleme geäußert und es wurden gemeinsam Lösungswege besprochen. Farbkonzepte wurden überdacht, perspektivische Richtigkeit gefordert, Aussageabsichten überprüft etc. Am Ende kann auch dies gesagt werden: Hardwork beats talent if talent doesn't work hard. 

 

Hier nun einige Gedanken zum Thema „Beziehung Mensch-Tier“ aus der Eröffnungsrede von Frau Kissel:

„Das Thema Mensch Tier ist ziemlich brisant und von aktuellem Interesse. Um etwas Authentisches über das Thema zu erfahren, habe ich erst einmal meinen besten Freund gefragt, der im Kontext von Naturschutz im Selztal (Selztalrinder) in der Nähe von Mainz eine 50-köpfige Hochlandrinderherde betreut. Vor 14 Jahren hat er mit 8 Tieren angefangen, zwischenzeitlich waren es knapp 100 Tiere.

 

Auf die simple Frage, warum er das tut, gibt er eine ebenso simple Antwort: „Weil seine Hochlandrinder einfacher zu händeln sind, als so mancher zweibeinige Idiot. Wenn sie nichts zu fressen haben, brechen sie aus. Wenn du ihnen zu nahe kommst, dann nehmen sie dich auf die Hörner.“

 

Dass sie ehrlicher sind als Menschen macht sie zum Sympathieträger, dies war schon Leonardo da Vinci aufgefallen, er schrieb in seine Notizbücher im Jahre 1500: „Obwohl der Mensch mit der Gabe der Sprache gesegnet ist, nutzt er sie zum großen Teil falsch. Tiere haben nur eine reduzierte Sprache, setzen sie aber nützlich und ehrlich ein und ein geringeres aber wahres Wissen ist besser als eine große Lüge.“. Er war absoluter Tierliebhaber und trat für einen ethisch begründeten Vegetarismus ein.

 

bild33Die Wertschätzung von Tieren war auch Thema von CCB, der Leiterin der diesjährigen documenta: Carolyn Christov-Bakargiev. Dabei kommt ihr eigener Hund ins Spiel, der nette Malteser Darsi. Ihre Symbiose mit Darsi hat längst den Rang eines philosophischen Projekts erreicht: sie fragt sich, wie eigentlich ihr Hund die Welt sieht, oder wie er Kunst sieht. „Die Stellung des Menschen in der Welt müsse zu Gunsten anderer Lebewesen relativiert werden“, meint Christov-Bakargiev. So veröffentlichte sie zur documenta einen Hundekalender. Dass zwischen Tierliebe und Erkenntnistheorie ein so enger Zusammenhang bestehen soll, ist nicht jedem auf Anhieb klar. Das wiederum ist Christov-Bakargiev herzlich egal - die Überforderung so mancher Zweibeiner nimmt sie lächelnd in Kauf. Christov-Bakargiev kritisiert immer wieder die »anthropozentrische Weltsicht«. Es sei wichtig, »eine Perspektive auf die Welt und das Leben zu gewinnen, die nicht nur vom menschlichen Standpunkt ausgeht«, sagt Christov-Bakargiev, auch die ökologische Krise dabei zum Anlass nehmend. Das kann dann auch schon dazu führen, dass sie das Wahlrecht für Hunde fordert und ihnen einen auf dem documenta-Gelände einen eigenen Skulpturengarten widmet. Wer die documenta verfolgt hat, hat bestimmt auch von der Gegenposition gehört, nämlich von Balkenhols Figur mit den ausgebreiteten Armen, die in einen offenen Kirchturm, auf einer goldenen Kugel unter ein Kreuz gestellt wurde. Diese über allem thronende Figur verkehrte die künstlerische Intention der Leiterin der documenta ins Gegenteil und störte sie erheblich.

 

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Ebenso stehen sich in unserer Gesellschaft diese beiden Standpunkte gegenüber. Auf ähnlich wankelmütige Weise wie das Tier im Laufe der Geschichte innerhalb verschiedener Epochen und Kulturen unterschiedlich wahrgenommen wurde, so lässt sich auch die gegenwärtige Situation der Mensch-Tier-Beziehung beschreiben. Vor allem in westlichen Industriegesellschaften handelt es sich um eine paradoxe Situation gegenläufiger Entwicklungen: einerseits werden immer mehr Tierarten ausgerottet, für Tierversuche missbraucht oder verbringen ein qualvolles Leben in der Massentierhaltung um dann bei Lidl oder Aldi im Sonderangebot in der Kühltheke zu landen,  andererseits wird das Tier immer stärker als Partner des Menschen angesehen und mitunter sehr verwöhnt. Dies bewegt zu Fragen, intensiven Diskussionen und Auseinandersetzungen.

 

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Zurück zu den Hochlandrindern und meinem besten Freund und seiner Nähe zu den Tieren. Auffällig war schon immer, dass er seinen Rindern Namen gegeben hat. Sternchen, Bruni, Babsy, Luna, Liska…und auch Manni der Deckbulle…. Der Akt der Namensgebung trägt einen besonderen Umgang mit dem Tier in sich und führt dazu, dass ihm bestimmte Eigenschaften zugeschrieben werden. Tiere, die einen Namen besitzen, erhalten mehr Zuneigung, sind näher als unbenannte Tiere. Wir bestätigen mit der Namensgebung seine Individualität, es wird ebenbürtig mit dem Begriff einer Person. Ob sich die Tiere damit wohl fühlen ist eine andere Geschichte. Daraus ergibt sich wiederum die interessante Frage: Möchte ein Tier überhaupt einem Menschen ähnlich sein?

 

 

 

Wenn aber Menschen das Bedürfnis haben, Tiernamen ihren Liebsten, ihren Lebenspartnern zu verpassen, kann das auch auf Unliebe stoßen und völlig in die Hose gehen: hierzu eine Geschichte aus dem Internet: ein gewisser Kalle-Hase (mit seinem Kosenamen übrigens zufrieden) verbrachte mit seiner Freundin Peggy einen netten Abend und bezeichnete sie im Zuge von übermäßigem Merlotkonsum, was wohl zu  Aussetzern des Kleinhirns führte, als „meine kleine Miss Piggy“. Dazu kann einem folgendes einfallen: Schweine im Weltall und ein dicker, saftiger Hinterschinken. Das mag vielleicht in den Ohren männlicher Schnitzel-Fans sexy klingen, aber wenn der Kosename Miss Piggy auf das Trommelfell einer Frau trifft, kann das einem Angriff auf ihr Ego gleich kommen. An diesem Punkt, so wird erzählt, war die Symbiose aus Kalle-Hase und Miss Peggy ein für allemal Geschichte, da sagten sich dann quasi Hase und Piggy ein für allemal gute Nacht.

 

Das Phänomen Hasi, Mausi oder Miss Piggy hat keine der Schülerinnen thematisiert, es scheint also doch nicht mehr so up to date zu sein, vielleicht sogar peinlich.

 

Insgesamt kann ich sagen, haben mich die Ergebnisse der Schülerinnen in ihrer Vielfalt erfreut, das Thema hat sich bewährt und so manches Kunstwerk ist „tierisch gut“ geworden, wie auch der Titel der Ausstellung verrät. Die Zwischenbesprechungen waren auf höchstem Niveau, was die Bilder in ihrer Qualität steigerte und mich glücklich aus dem Unterricht gehen ließ.

 

Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, den 11. Juni 2014 um 08:16 Uhr
 
Feierlichkeiten des Studienseminars Wiesbaden zum Referendariatsabschluss PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Klaus Hilger   

Am Do., 4.7.2013 fanden in der Aula der Rheingauschule die diesjährigen Feierlichkeiten zum Referendariatsabschluss des Studienseminars Wiesbaden statt.

Die Bilder geben einen Eindruck von der Veranstaltung.

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Herr Ref. Christoph Schäfer hielt die folgende Abschlussrede:

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„Man braucht ein Dorf, um ein Kind zu erziehen“, heißt ein afrikanisches Sprichwort. Auf die Referendarsausbildung trifft das nur begrenzt zu. Denn damit aus einem mehr oder weniger frisch aus der Uni entlassenen Menschen, behaftet mit Examensarbeits-Expertenwissen zu Themen wie „kontinentalgermanische Winzerterminologie“ oder „Kommas bei Kleist“ ein Lehrer wird – dafür reicht offenbar ein Dorf nicht aus. Eine ganze Kleinstadt ist in den Lehrerbildungsprozess eingebunden. Diese Stadt möchte ich aus der Stimmung einer „kritischen Dankbarkeit“ heraus Revue passieren lassen.

Wie eine kleine Stadt regiert werden soll, darüber hat sich bereits Aristoteles den Kopf zerbrochen. Mittelmeerweit trug er über 150 Polis-Verfassungen zusammen. Leider ist diese Sammlung nicht erhalten. Sie wäre sicher eine schöne Ergänzung zu der kargen Anzahl an Papieren, mit denen Auszubildende und Ausbilder im Referendariatsbetrieb abgespeist werden...

Zum Glück ist wenigstens sein Fazit aus dem Studium der Verfassungs-Flut erhalten: Eine „gemäßigte Demokratie“ sei die beste Form, raunt er uns aus 2000-Jahren Abstand zu. Offenbar ist im Laufe der Zeit bei einem der beiden Begriffe ein „Stille-Post“-Effekt eingetreten: Bei der Weitergabe des Philosophenwortes von Mund zu Ohr verballhornte sich der Ausdruck „Demokratie“ immer mehr hin zu „Bürokratie“, bis der Rat des Philosophen in der Lehrerausbildung ankam. Denn die Fülle der Verordnungen und Kompetenzraster, ganz zu schweigen von ihren fast monatlichen Reform-Fassungen, lässt einen fast darüber dankbar sein, dass immerhin noch die Dicke der bei der UB-Nachbesprechung zum Notieren verwendeten Kugelschreiber noch nicht zertifiziert ist. Unsere nachfolgenden LiV-Generationen werden eine entsprechende Vorschrift sicher noch erleben – und zwar in einer kompetenzdifferenzierten Abstufung in Form einer Links- und einer Rechtshänder-Variante…

Ich hoffe, ihr Mitreferendare empfindet es nicht als zu schönfärberisch, wenn ich jetzt meinen Eindruck bezüglich des zweiten Philosophenwortes wiedergebe, der auf meinen Erfahrungen in Personalrat und Steuergruppe beruht: Zumindest hier, am Studienseminar Wiesbaden, geriet das Wort „gemäßigt“ zum Glück nicht in Vergessenheit: Ich möchte mich für nicht wenige Momente im Umgang mit Seminarleitung und Ausbildern bedanken, die von Menschlichkeit und Pragmatismus geprägt waren. Hier wird die Regierungsform einer den Rahmenbedingungen zum Trotz möglichst „gemäßigten Bürokratie“ praktiziert. Das ist angesichts der grundsätzlich für LiV trotz aller heute zu feiernden Erfolge schwierigen Lebenswelt „Referendariat“ nicht selbstverständlich.

Natürlich ist auch das Seminar Wiesbaden keine Insel der Seligen. Ich möchte nicht verschweigen, dass ich auch von Fällen weiß, in denen Mit-Referendare Ungerechtigkeit erlebt und Ohnmacht empfunden haben. Aber ich habe praktisch ausnahmslos erlebt, dass diese Fälle auch Seminarleitung bzw. Ausbilder-Vertreter im Personalrat nicht kalt lassen.Ein ermutigendes Gefühl - auch wenn nicht immer befriedigende Lösungen gefunden werden konnten. Ich würde mir sehr wünschen, wenn die dank der Seminarleitung wirklich besondere kommunikative Atmosphäre dieses Seminars zu einer weiteren Reduktion dieser Fälle führen könnte. Gerade auch angesichts dessen, dass die Ausbildung durch die sich verschlechternden Berufsperspektiven sicher noch schwieriger wird.

Aber die Referendariats-Kleinstadt besteht nicht nur aus Seminarleitung und Ausbildern. Viele andere sind eingebunden: Ich möchte an erster Stelle diejenigen Stadtbewohner erwähnen, deren Arbeitsbedingungen man vielleicht so umschreiben könnte: Sie bekommen kein Mehl, sie bekommen keinen Ofen, aber auf ihrer Zunft-Urkunde steht, dass sie Bäcker sind und sie gefälligst Brot backen sollen. Die Rede ist von den Mentoren. Ich selbst habe mit meinen Mentoren sehr viel Glück gehabt, sie haben sich intensiv um mich gekümmert, obwohl sie laut Stellenzuschnitt – siehe das Bild der fehlenden Arbeitsgerätschaften –praktisch keine Ressourcen dafür haben. Ich weiß, dass das Seminar und viele Schulleitungen hier zumindest Erleichterungen dieser strukturell absurden Situation anstreben. Es wäre sehr zu wünschen, wenn diese eminent wichtigen Kleinstadt-Bewohner in Zukunft ihre Tätigkeit unter besseren Rahmenbedingungen ausüben könnten.

Dann gibt es noch die Kleinstadt-Bewohner, die weder auf einem Gehaltszettel stehen noch offiziell Ausbilder sind – und die uns dennoch ausbilden: die Schüler, die Eltern, die Kolleginnen und Kollegen im Lehrerzimmer, die Schulsekretärinnen und Hausmeister und undund. Von unglaublich vielen Menschen haben wir in den vergangenen Monaten erfahren, was den mal faszinierend überregulierten und dann wieder faszinierend anarchischen Kosmos „Schule“ im Alltag ausmacht. Hier hat sicher jeder von uns entsprechende Gesprächsfetzen, Situations-Skizzen im Kopf.

Zu den Kleinstadt-Bewohnern zählen auch Menschen aus unserer Erinnerung: Beim Hospitieren am Referendariats-Anfang gingen mir immer wiederBilder aus meiner eigenen Schulzeit durch den Kopf: Wie knisternd und belastend beispielsweise der Moment ist, an dem die Hefte einer korrigierten Klassenarbeit zurückgegeben werden. Wie tapfer, gleichgültig, begeistert, frustriert Kinder in einem solchen Moment reagieren. Was man in einem solchen Moment alles tun müsste, um all diesen Kindern gerecht zu werden. Und wie viel Gutes man bereits bewirken kann, indem man sich zumindest ein wenig bemüht; bei der einen oder dem anderen genauer hinsieht, ein Gespräch nach Schluss der Stunde sucht. Gerade diese Erinnerungen haben mir immer wieder vor Augen geführt, dass wir trotz abgeschlossenem Referendariat in diesem Beruf wohl niemals „fertig gelernt“ haben…

Zwei Arten von Kleinstadt-Bewohnern möchte ich abschließend noch erwähnen: Ich glaube, fast alle LiV haben von einer bestimmten Referendariats-Begleiter-Gruppe sehr viel gelernt, obwohl wir sie zum Glück nur recht selten zu Gesicht bekommen haben: die Auszubildenden der dem Studienseminar benachbarten Politessen-Schule.Jeder von uns zuckt inzwischen automatisch zwei Stunden, nachdem er sein Auto irgendwo geparkt hat, zusammen und murmelt „Ich muss schnell umparken.“Diesen Rhythmus und diese Tätigkeit haben wir tief verinnerlicht. Ich habe mich schon ertappt, dass ich auch auf einsamen Waldwegen beim Parken für die Pilzsuche reflexartig nach der Parkscheibe greife. Mich dann im ersten Moment über mich selbst gruselte. Im zweiten Moment jedoch beglückt über meinen internalisierten Kompetenzerwerb ganz im Weinertschen Sinne war: Denn in der Anforderungssituation „Parken“ habe ich eben nicht nur den kognitiven, sondern auch den motivationalen und – mein Lieblingswort im Referendariat –volitionalen Aspekt ausagiert. Viele hier wissen, wovon ich spreche. Wer es nicht weiß, soll sich nicht grämen. Man kann, offen gesagt, auch ohne diese Kenntnis ein glückliches Leben führen – wenn man nicht gerade den Plan hegt, ein Referendariat zu absolvieren.

 

Womit ich last but not least die wichtigsten Bewohner der eingangs erwähnten Kleinstadt thematisieren möchte: die Angehörigen der LiV. Also: Freunde, Partner, Kinder, Eltern. Sie alle – einige von ihnen sind heute hier dabei – haben ganz besonders dazu beigetragen, dass wir diesen Lebensabschnitt be- und überstanden haben. Sie alle wissen sicher, auf was ich anspiele: Referendare sind ja oft keine normalen Menschen. Es sei denn Sie finden es normal, dass jemand stundenlang mit umwölkten Gesicht über eine heitere Impulsfrage nachgrübelt, dass jemand gleichzeitig überehrgeizig, lustlos, prahlerisch, selbstmitleidig, völlig schweigsam, übertrieben redselig – und vor allem sehr, sehr, sehr monothematisch veranlagt ist („Referendariat hier, Referendariat da“). Ganz herzlichen Dank für Ihre Geduld. Sie alle haben es erfahren: Man macht nicht Referendariat. Man hat Referendariat. So wie man „Grippe“ oder „Rücken“ hat. Tja: Wir alle hatten Referendariat. Jetzt ist es rum. Und wir haben Ferien.

Ich möchte mich noch einmal bei allen herzlich bedanken, die uns auf diesem Weg begleitet haben – und auch euch Mit-LiV Danke sagen für viele schöne Momente der Kollegialität und Solidarität. Und uns allen einen schönen Start in das „Leben danach“ wünschen.

Vielen Dank.

Zuletzt aktualisiert am Donnerstag, den 05. Februar 2015 um 15:15 Uhr
 
Kollegin Brunhilde Jacobi verabschiedet / Bilder von der Feier / Pressebericht PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von: Klaus Hilger   

Am Freitag, dem 5.7.2013, wurde unsere verdiente Kollegin Brunhilde Jacobi von Schulleitung, Kollegium und Freunden im Rahmen einer phantastischen Feier in den Ruhestand verabschiedet.

 

Hier der Bericht des RHEINGAU-ECHOS  von der Feier......

 

Die folgenden Bilder geben einen ersten Eindruck wieder......

(Herzlichen Dank an Frau Kissel und Herrn Dr. Hüther für die Überlassung der Bilder.)

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Zuletzt aktualisiert am Donnerstag, den 05. Februar 2015 um 15:13 Uhr
 
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